Handball

Testsieg in Roßtal: HC Erlangen steigert die Vorfreude

Sebastian Gloser

Sportredakteur

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10.8.2023, 20:40 Uhr
Von wegen Sommer-Handball: Hampus Olsson und der HC Erlangen lieferten sich mit Bietigheim ein intensives Testspiel. 

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Von wegen Sommer-Handball: Hampus Olsson und der HC Erlangen lieferten sich mit Bietigheim ein intensives Testspiel. 

Auch in der kommenden Saison stellt Erlangen den einzigen bayerischen Handball-Bundesligisten. Bei Heimspielen hat sich dass als echter Standortvorteil erwiesen, wer in Nordbayern oder Westmittelfranken die "stärkste Liga der Welt" hautnah erleben und dafür möglichst kurze Wege zurücklegen will, kommt am HCE eigentlich nicht vorbei; die Autokennzeichen bei den Heimspielen in der Nürnberger Arena belegen das.

Eher kein Standortvorteil ist das Leben auf der einsamen Insel, wenn es um Testspiele in der Saisonvorbereitung geht. Die potenziellen Gegner wollen da ja auch möglichst kurze Wege zurücklegen. Ursprünglich hatte der Sommerfahrplan wohl auch deshalb keinen Leistungsvergleich in der Region vorgesehen, am Donnerstagabend kamen die Fans dann aber doch noch auf ihre Kosten.

Mit der SG BBM Bietigheim hatte sich der HCE einen ambitionierten Zweitligisten nach Roßtal eingeladen, der in der kommenden Saison daran arbeiten will, sich möglichst bald möglichst regelmäßig mit Bundesligisten messen zu dürfen. Tatsächlich wurde es dann in der sehr gut gefüllten Turnhalle der Mittelschule Roßtal über weite Strecken der erwartet anspruchsvolle Test, am Ende stand ein 38:31 (15:11) für den Favoriten auf der Anzeigetafel.

Noch Luft nach oben im Angriff

Am vergangenen Wochenende hatte sich der HCE gleich mit drei Ligakonkurrenten gemessen und hatte Hartmut Meyerhoffer dabei sehr zufrieden zurückgelassen. "Dieses Wochenende hat absolut seinen Zweck erfüllt", sagte danach der neue Erlanger Cheftrainer, der unterschiedliche Aufstellungen hatte ausprobieren und vor allem an der Abwehrarbeit feilen können.

In den verbleibenden drei Tests bis zum Saisonstart geht es nun darum, die Abläufe im Angriff möglichst flüssig einzustudieren. Die Partie gegen Bietigheim ließ zumindest in der ersten Hälfte erkennen, dass hier noch Luft nach oben ist. Gerade die Pässe von Neuzugang Veit Mävers fanden noch zu oft nicht ihr Ziel, immer wieder kamen die auf hohes Tempo angelegten Offensivaktionen doch erheblich ins Stottern, was den Trainer zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht allzu sehr beunruhigen dürfte.

Steinert wieder auf der Platte

Nico Büdel und Hampus Olsson konnten nach ihren kleineren Blessuren vom vergangenen Wochenende wieder mitwirken, Christoph Steinert stand nach seiner Schulter-Operation Ende der vergangenen Saison ab Mitte der ersten Halbzeit wieder mit auf der Platte. Nach dem ersten Tor des Abends für Bietigheim, dem Ausgleich und der Führung für den HCE lagen die Gastgeber relativ komfortabel in Führung, als es Mayerhoffer nach 25 Minuten beim Spielstand von 11:9 etwas zu wild wurde, beantragte er eine Auszeit. Bis zur Pausensirene bauten seine Spieler die Führung wieder aus: 15:11.

Auch nach dem Seitenwechsel gab es keinen entspannten Sommer-Handball zu sehen, sondern viel Tempo, intensive Zweikämpfe und Spieler, die um Einsatzzeit und einen Platz in der Startformation kämpfen. Stephan Seitz durfte in Abwesenheit von Mads-Peter Lonborg einen passablen Rechtsaußen geben, Simon Jeppsson sein wiedererstarktes Selbstvertrauen andeuten und Jonathan Svensson unter Beweis stellen, warum der HCE durch ihn im Angriff und Abwehr flexibler geworden ist.

Schönes Ferienprogramm

Mitte der zweiten Halbzeit wandelte Mayerhoffers Mannschaft das Engagement in der Deckung immer häufiger in einfache Tore um, beim Stand von 24:18 (42.) baten die Gäste um eine Auszeit. Näher kam Bietigheim aber nur kurzzeitig, bei der Schlusssirene betrug der Vorsprung satte sieben Tore: 38:31.

Nachdem der HCE tagsüber in Erlangen bereits in der eigenen Trainingshalle Kindern ein Ferienprogramm geboten hatte, endete der Tag mit einer Autogrammstunde in Roßtal. Der Vorfreude auf die kommende Spielzeit dürfte das eher nicht geschadet haben.

Erlangen: Obling, Ferlin; Seitz 5, Metzner 5, Jeppsson 5, Svensson 4, Firnhaber 4, Mävers 3, Zechel 3, Heiny 2, Büdel 2, Link 2, Bissel 1, Bialowas 1, Steinert 1, Olsson, Guardiola.

Noch viel Redebedarf beim Wiedersehen mit seinem Ex-Klub: Hartmut Mayerhoffer sah natürlich noch Verbesserungspotenzial.

Noch viel Redebedarf beim Wiedersehen mit seinem Ex-Klub: Hartmut Mayerhoffer sah natürlich noch Verbesserungspotenzial. © Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink

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