Keine Osterpause für den HCE

"Verhältnisse klarstellen": Erlangens Handballer empfangen den Tabellenletzten

Sebastian Gloser

Sportredakteur

E-Mail zur Autorenseite

7.4.2023, 10:51 Uhr
"Wir lösen uns wie immer vom Namen und der Tabellensituation", sagt Raul Alonso - auch vor dem Spiel gegen den Tabellenletzten.

© Sportfoto Zink / Oliver Gold, Sportfoto Zink / Oliver Gold "Wir lösen uns wie immer vom Namen und der Tabellensituation", sagt Raul Alonso - auch vor dem Spiel gegen den Tabellenletzten.

Natürlich hat auch Raul Alonso den Kalender im Blick. "Für uns sind das heilige Zeiten", sagt Erlangens Trainer und Sportdirektor, meint damit aber nicht den Karfreitag oder den Ostermontag, sondern den nahezu immer gleichen Ablauf vor und nach einem Bundesligaspiel. Videoanalyse, Abschlusstraining, Nachbesprechung, Regeneration - das sind die Dinge, die Alonso und seinen Spielern den Wochenplan vorgeben; nicht, dass Christen in diesen Tagen die Auferstehung von Jesus feiern.

Ostern, damit dürfen sich die anderen beschäftigen. Für den HC Erlangen steht am Sonntag (16.05 Uhr) eine wichtige Partie in der Handball-Bundesliga auf dem Programm. Zu Gast ist mit dem ASV Hamm-Westfalen der Tabellenletzte, weshalb es für Alonsos Mannschaft nur ein Ziel geben kann: Die zwei Punkte für den Sieg so gut es geht verstecken, damit der Aufsteiger mit leeren Händen nach Hause fährt.

Ein "ganz, ganz gefährlicher Gegner"

In der jüngeren Vergangenheit überzeugte der HC Erlangen oft gegen die Top-Teams der Liga - und sah gegen vermeintliche Außenseiter nicht ganz so gut aus; was dem Verein regelmäßig die Gesamtbilanz verhagelte. Ob er deshalb in der Vorbereitung auf das Spiel irgendetwas anders gemacht hat? "Nein", sagt Alonso, "wir machen das, was wir immer machen." Er habe "großen Respekt" vor diesem "ganz, ganz gefährlichen Gegner", auch wenn der erst zwei von 25 Begegnungen gewinnen konnte und einmal unentschieden gespielt hat: "Wir lösen uns wie immer vom Namen und der Tabellensituation."

Das Hinspiel dürfte ihnen Warnung genug gewesen sein, der Auswärtserfolg fiel mit 32:29 denkbar knapp aus; "unbekümmert und befreit von jedem Druck" sei Hamm damals aufgetreten, erinnert sich Alonso, das dürfte auch diesmal der Fall sein.

Großes Fragezeichen hinter Bissel

Beim HC Erlangen verhält sich das anders. Um das Saisonziel zu erreichen, muss so ein Spiel bei allem Respekt gewonnen werden. Wie das gelingen kann? Indem seine Handballer Hamms Regisseur Björn Zintel die Arbeit möglichst schwer machen, wenig Lücken bieten und selbst die Fehler der Gäste mit hohem Tempo bestrafen. Möglichst von Anfang an will Alonso "die Verhältnisse klarstellen".

"Ein großes Fragezeichen": Die Partie gegen Leipzig hinterließ auch bei Christopher Bissel ihre Spuren.

"Ein großes Fragezeichen": Die Partie gegen Leipzig hinterließ auch bei Christopher Bissel ihre Spuren. © Sportfoto Zink / Oliver Gold, Sportfoto Zink / Oliver Gold

Das Spiel am Ostersonntag haben sie beim HCE zum "Family Day" ausgerufen. "Kinderschminken, Feuerwehrauto, Wurfmaschine" - so steht es auf den Plakaten und Werbeanzeigen, allerdings ist noch unklar, ob der dazugehörige Posterboy dazu beitragen kann, dass es ein schöner Familientag wird für diejenigen, die es mit Erlangen halten.

Christopher Bissel ist angeschlagen, "ein großes Fragezeichen" setzt Alonso hinter seinen Einsatz, auch Sebastian Firnhaber und Justin Kurch macht der Körper zu schaffen, dazu kommen Erkältungen und Magen-Darm-Infekte. Immerhin bei Steffen Fäth gibt es Hoffnung auf eine baldige Rückkehr. Keine optimalen Voraussetzungen also, aber, betont Alonso, "wir haben gegen Leipzig gezeigt, dass wir auch dann gut funktionieren, wenn Spieler ausfallen".

Keine Kommentare