Erfolgreich gegen Stuttgart?

"Wir wollen ein richtig geiles Spiel machen": Jeppssons HCE strebt siegreichen Abschluss an

Andreas Pöllinger

Sport-Redaktion

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26.12.2022, 12:59 Uhr
Hoch hinaus im Heimspiel? Frankens Handball-Finale gegen den TVB soll auch dank Simon Jeppsson für gute Laune sorgen.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr Hoch hinaus im Heimspiel? Frankens Handball-Finale gegen den TVB soll auch dank Simon Jeppsson für gute Laune sorgen.

Den Blick in den Rückspiegel will Simon Jeppsson eigentlich nicht werfen. "Wir wissen alle, wie die letzten Spiele waren. Trotzdem gibt es keinen Grund, nach hinten zu schauen", erklärt Erlangens schwedischer Scharfschütze. Jeppssons voller Fokus gilt dem Spiel gegen Stuttgart. Nach sieben Niederlagen in Serie soll der Jahresabschluss gegen den von ihm ins Visier genommenen Turnverein Bittenfeld am Dienstag (19.05 Uhr, Sky) auf heimischer Platte gelingen.

"Sehr viel war seitdem cool"

"Noch eine Partie bis zur Pause. Wir wollen beide Punkte", sagt der großgewachsene Rückraumlinke - und richtet seinen Blick anschließend doch ein klein wenig auf das, was Erlangens Rückrundenauftakt in den letzten Wochen und Monaten vorausging. "Vom Gefühl her war das ja eine ganze Saison", rekapituliert Jeppsson, der das Spielgerät auf bis zu 140 km/h beschleunigen kann. Und blickt zur Halbzeit im Schnelldurchlauf auf eine intensive Zeit, die mit der Amtsübernahme von Raul Alonso im Januar als Trainer beim HCE begann. "Sehr viel war seitdem cool", sagt der 27-Jährige. Vor allem, wie sie die beste Hinrunde der Vereinsgeschichte in Angriff nahmen, diesen Elan in einen Startrekord überführten. "Trotzdem können wir nicht zufrieden sein", sagt Jeppsson. Was aber ein gutes Zeichen sei. Ausdruck dessen, was man noch alles entwickeln und erreichen wolle zusammen in Erlangen.

Gemeinsam unzufrieden waren sie, dass es gegen die ganz Großen zuletzt nicht (wenigstens) zu einem Sieg gereicht hatte, bestätigt der Zwei-Meter-drei-Mann. Dass das mit dem Gewinnen jüngst auch gegen den erfolgreich ausbalancierten Aufsteiger aus Gummersbach nicht klappte, war uncool. Die Niederlage im "Vier-Punkte-Spiel" gegen den VfL habe besonders weh getan.

Der Arbeitsauftrag ist klar

Danach mussten eben doch "alle selbstkritisch in den Rückspiegel schauen". Auf einen Lerneffekt, wenn beim nun vergleichbaren Kräftemessen am Kurt-Leucht-Weg die Halle mächtig voll wird, hofft Jeppsson allemal. "Wir wollen ein richtig geiles Spiel machen", formuliert der Abschlussspezialist als Arbeitsauftrag an sich und seinen HCE.

Dass Simon Jeppsson das Zeug hat, den Ergebnisknick mittlerweile meist attraktiver Erlanger zum Jahresende hin zu begradigen, steht außer Frage. In der Vorsaison mit 176 meist prächtigen Würfen zielsicherster HCE-Akteur und achtbester Torschütze der Bundesliga, klemmte es bei ihm in der Hinserie im variabler ausgerichteten Angriffsspiel mitunter dennoch merklich. Am auffälligsten gegen Berlin, als sich Jeppsson völlig von der Rolle präsentierte. Dass das so war, will Erlangens Rückraumshooter, der mit "großen Erwartungen und einem guten Gefühl" in die Saison startete, gar nicht bestreiten. Er selbst wäre, betont Jeppsson, darüber am meisten enttäuscht.

Verbessert in der Börde

Verarbeitet ist dies jedoch vor dem Spiel gegen Schwaben, sagt der Schwede, der sich rechtzeitig vor dieser Partie wieder in aufsteigender Form zeigte. Zum Hinrundenabschluss in Magdeburg agierte der 27-Jährige, was die Abschlüsse und Zuspiele über die Dachrinne anging, wieder deutlich verbessert. "Mein Leistungsniveau der Vorsaison ist noch da", freut sich Jeppsson, der dies gegen Stuttgart nur allzu gerne bestätigen möchte.

Wie man gegen den TVB gewinnt, weiß Jeppssons HCE aus dieser Saison. Anfang September hieß es in der Porsche-Arena am Ende 29:27 für den HCE, der auch in der Folge auf dem Gaspedal blieb. Dass sich das Team um Startorwart Heinevetter nach dem Trainerwechsel zu Michael Schweikardt stabilisierte, zuletzt aber ebenfalls erfolglos gegen Niederlagen wehrte, verdeutlicht, dass dem Tabellenfünfzehnten aus dem Remstal nur ein Sieg in den letzten sieben Partien glückte. Im Vorbeifahren werde es gegen Stuttgart aber nicht funktionieren.

Und danach Abstand

"Eine richtig starke Abwehr und einen richtig guten Torhüter" hätten die Bittenfelder. Auch der Gegner wüsste, dass es das letzte Spiel sei. "Ein besonderes, in dem man nochmal alles zeigen und auf den Tisch legen kann." Gelingen soll der Jahresabschluss dennoch. Den TVB und das demnächst alte Jahr will Erlangen bald schon mit mehr Abstand betrachten.

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