Hecking legt los beim Club: Neuer FCN-Trainer am Sonntag?

28.7.2020, 16:00 Uhr

Zurück am Valznerweiher: Als neuer FCN-Sportvorstand hat Dieter Hecking direkt einiges zu tun. © 1. FC Nürnberg

Es liegt auf der Hand: Oberste Priorität genießt unter den zahlreichen Aufgaben auf Heckings Agenda die Suche eines neuen Trainers für den 1. FC Nürnberg. Bereits am kommenden Sonntag steht die Corona-Testung an, idealerweise ist spätestens dann die Trainerfrage geklärt. "Es kann aber auch zwei, drei Tage länger dauern. Es geht nicht darum, irgendeinen zu präsentieren, es muss der Richtige sein", räumte der 55-Jährige auf seiner Vorstellungs-Pressekonferenz ein und schwächte den Zeitdruck, der mit jener selbst auferlegten Frist einhergeht, ein wenig ab.

Das gewünschte Profil des zukünftigen Keller-Nachfolgers wollte Hecking zwar nicht konkretisieren, er verwies jedoch auf die Erfahrungen, die er selbst in seiner genau dreijährigen Amtszeit als Club-Cheftrainer gesammelt hat: "Ich habe gemerkt, was der Fan gerne sehen möchte." Und das ist in Nürnberg leidenschaftlicher und zugleich spielerisch ansprechender Fußball. Auch an der Heimbilanz – kein Team sammelte in der vergangenen Zweitliga-Saison weniger Punkte zuhause als der 1. FC Nürnberg (16) - soll gearbeitet werden. Dimitrios Grammozis, einer der beiden Top-Kandidaten, gilt als ausgewiesener Experte für Spiele vor eigenem Publikum. Nur eine der 22 Partien am Darmstädter Böllenfalltor als Cheftrainer der Lilien verlor der Deutsch-Grieche (1:3 gegen Bielefeld). Der zweite angebliche Favorit: Markus Weinzierl. Der Ostbayer formte sowohl in Regensburg als auch in Augsburg mit stark limitierten Mitteln zwei mutig agierende, intelligent pressende und überaus erfolgreiche Mannschaften.

Die Trainersuche und -findung hat für Hecking und seinen Club Priorität, eine weitere, sportlichen Erfolg versprechende Zwischenebene soll bei Nürnbergs neu zu konstruierendem Unterhaus-Vertreter gleichwohl eingezogen werden. Insofern, das ist bekannt und nicht sonderlich neu, möchte der FCN eine neue Stelle schaffen. Zahlreiche Namen, vom Ex-Hannoveraner Jan Schlaudraff über NLZ-Leiter Michael Wiesinger bis hin zu Paderborns früherem Geschäftsführer Martin Przondziono, wurden als potenzielle Nürnberger Sportdirektoren gehandelt. Dieter Hecking indes zieht auch eine interne Lösung in Betracht: "Der Club hat gute Mitarbeiter, die möchte ich mir erstmal angucken. Vielleicht gibt es auch hier Talente", erklärt der 55-Jährige. Eine weitere Option: Heckings früherer Assistent und langjähriger Weggefährte Dirk Bremser. Nach zwei Jahrzehnten gemeinsamer Arbeit im Trainergespann könnte Bremser Berichten der Hamburger Morgenpost zufolge beim Club nun die Stelle des Sportdirektors, möglicherweise aber auch eine Aufgabe als Nachwuchsförderer übernehmen.

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Großen Zeitdruck verspürt Hecking bei der Besetzung jener Position nicht – anders als bei der Kaderplanung. Das Transferfenster wurde aufgrund der Corona-Pandemie ausgeweitet und endet in diesem Jahr erst am 5. Oktober. Trotzdem sei es erstrebenswert, möglichst frühzeitig die Baustellen abzuarbeiten und Neuzugänge zu verpflichten, sodass sich die Mannschaft baldmöglichst finden kann. Ganz oben auf dem Zettel dürfte dabei die Suche nach einem Stürmer stehen: Mit Mikael Ishak und Michael Frey verließen nach der Saison zwei Angreifer den Club, der jene Position somit aktuell nur mit Adam Zrelak und dem Leih-Rückkehrer Törles Knöll besetzen kann. Felix Lohkemper und Paul-Philipp Besong fehlen derzeit noch verletzungsbedingt. Unter anderem dürften Verhandlungen mit dem momentan vertragslosen Eigengewächs Patrick Erras anstehen sowie mögliche Leihgeschäfte, die Robert Palikuca bereits bei seiner Abschieds-Pressekonferenz als unmittelbar bevorstehend annoncierte.