"Deutschland, Deutschland, homosexuell"

Homophobe Fangesänge überschatten Ungarns Achtungserfolg

24.6.2021, 10:21 Uhr
Teile des ungarischen Anhangs fielen mit homophoben Aktionen negativ auf.

© MATTHIAS HANGST, AFP Teile des ungarischen Anhangs fielen mit homophoben Aktionen negativ auf.

Mit dem Schlusspfiff endete auch Ungarns Traum vom Achtelfinale. Zwei Unentschieden bei der Europameisterschaft, bei der die ungarische Fußball-Nationalmannschaft stolz auf das sein kann, was das Team auf den Platz gebracht hatte. In einer Gruppe mit Frankreich (Weltmeister von 2018), Portugal (Europameister von 2016) und Deutschland (Weltmeister von 2014) schaffte es das Team von Trainer Marco Rossi, einen positiven Eindruck zu hinterlassen und trotz der vermeintlich viel stärkeren Gegner lediglich ein Spiel zu verlieren. Doch immer wieder stand nicht die Mannschaft, sondern eine Gruppe von Fans im Mittelpunkt.

Während zahlreiche ungarische Fans im Stadion das Spiel friedlich verfolgten und ihre Mannschaft anfeuerten, fiel der Fanblock hinter dem Tor mit homophoben Gesten auf. Ein Bild auf Twitter zeigt beispielsweise ein Transparent, das vor dem Spiel hochgehalten wurde und dessen Botschaft eindeutig homophob zu verstehen ist.

Außerdem berichten Zuschauer, unter ihnen auch der Sportjournalist Oliver Fritsch, dass aus dem Block hinter dem Tor immer wieder "Deutschland, Deutschland, homosexuell" zu hören war. Eine Reaktion darauf, dass sich vor dem Spiel der Münchner Stadtrat dafür ausgesprochen hatte, die Arena in Regenbogenfarben zu beleuchten. Obwohl die Uefa das vor dem Spiel verboten hatte, waren im Stadion zahlreiche Regenbogenfahnen und in Regenbogenfarben eingefärbte FFP2-Schutzmasken zu sehen. Schon beim Spiel gegen Frankreich war die wohl selbe Fangruppe mit rassistischen Beschimpfungen französischen Spielern gegenüber aufgefallen.

Durch das 2:2 gegen Deutschland am Mittwochabend schied das tapfer kämpfende Team aus Ungarn bereits in der Vorrunde aus. Torschütze Leon Goretzka nutzte seinen Jubel indes, um eine Botschaft an den Fanblock hinter dem Tor zu senden: Der Bayern-Star formte mit seinen Händen ein Herz und ließ auf Twitter verlauten: "Spread Love".

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