Herz-Geste sorgt für Diskussionen

Matchwinner Goretzka: War dieser Torjubel ein Zeichen an Ungarn?

24.6.2021, 09:23 Uhr
Ein Gruß in die Kurve? Leon Goretzka feiert sein Tor zum 2:2 mit einem Herzen.

© ALEXANDER HASSENSTEIN, AFP Ein Gruß in die Kurve? Leon Goretzka feiert sein Tor zum 2:2 mit einem Herzen.

Zwei Hände, geformt zu einem Herz, die für Diskussionen sorgen. Nach seinem erlösenden Treffer zum 2:2 gegen Ungarn stand der eingewechselte Leon Goretzka, gemeinhin als einer der reflektiertesten Profi-Fußballer Deutschlands bekannt, im Rampenlicht. In einem Moment, als ganz Europa auf ihn blickte. In einem Moment, in dem er ganz offensichtlich einmal mehr eine klare Botschaft senden wollte.

Direkt nach seinem Treffer läuft Goretzka auf die ungarischen Fans hinter dem Tor zu und formt beim Torjubel ein Herz. Mit intensivem Blickkontakt in die Kurve lässt er sich feiern und schließlich zu Boden reißen. Schon begannen die Spekulationen im Netz: Diese Geste kann doch kein Zufall gewesen sein?

Das war sie wahrscheinlich tatsächlich nicht. Denn der Matchwinner selbst schickte nach dem Spiel eine klare Botschaft ins Netz. Auf Twitter teilte er ein Foto seines Torjubels mit den Worten "Spread Love" ("verbreitet Liebe") und einer Regenbogenfahne als Emoji.

Diskussionen um den Regenbogen

In den Tagen vor dem entscheidenden Duell in Gruppe F war ein politisches Thema aus Ungarn immer wieder Mittelpunkt der Diskussionen. Ein neues Gesetz soll dort die Informationsrechte Jugendlicher in Hinblick auf Homosexualität und Transsexualität einschränken. Eine Entscheidung, die in der LGBTQ-Bewegung weltweit auf Unverständnis stößt. Der Münchner Stadtrat plante, die Münchner Arena am Abend des Spiels in Regenbogenfarben zu beleuchten. Der Regenbogen und die dazugehörige Regenbogenfahne stehen weltweit als Symbol für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt.

Der Uefa war das Ganze allerdings zu politisch, sie verbot die Beleuchtung. Was zahlreiche Stadien im deutschen Profifußball - auch das Max-Morlock-Stadion in Nürnberg und den Fürther Ronhof - nicht davon abhielt, die Beleuchtung in Teilen selbst anzuwenden. Und auch Deutschlands Kapitän Manuel Neuer lief, wie bereits in den EM-Spielen zuvor, mit einer Kapitänsbinde in Regenbogenfarben auf.

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