"Hundert Prozent bis Montag": Sörensen brennt auf Club-Rückkehr

26.9.2019, 06:00 Uhr
Haut sich für den Club in jeden Zweikampf: Asger Sörensen.

© Sportfoto Zink Haut sich für den Club in jeden Zweikampf: Asger Sörensen.

Um die Schönheit zu erfahren, hätte Asger Sörensen nicht Fußballprofi werden müssen. Man könne, schlägt er im Gespräch vor, gerne mal Silkeborg googlen. Da ist er vor 23 Jahren auf die Welt gekommen, "schöne, kleine Stadt, viel Natur", sagt er.

Knapp 40.000 Einwohner hat dieses Silkeborg und tatsächlich: Sieht alles ganz nett aus. Der Himmelbjerget zum Beispiel, 147 Meter hoher Hügel und ein beliebtes Ausflugsziel wegen der schönen Aussicht, die man von oben auf den Julsee hat.

Allerdings hat Sörensen wahrscheinlich nicht viel Zeit gehabt, in seiner Jugend auf den Julsee zu blicken, weil er sich auf eine andere Sehenswürdigkeit der Stadt konzentrierte. Silkeborg IF wurde 1994, also zwei Jahre vor Sörensens Geburt, dänischer Fußball-Meister, und dort ließ sich Sörensen erfolgreich zum Innenverteidiger ausbilden.

Noch bevor er erwachsen geworden war, wechselte er zum FC Midtjylland. Dort wurde er dann zum "größten Verteidigertalent Nordeuropas" – und weil es Ralf Rangnick war, der dieses Urteil fällte, spielte Sörensen bald für dessen Arbeitgeber Red Bull und durfte nach Salzburg wechseln.

Da spielte er zwar fast ausschließlich für den Stadtteilklub aus Liefering, der Red Bull eine Außenstelle für noch nicht ganz ausgereifte Talente ist, lernte aber eben auch die nächste schöne Stadt nach Silkeborg kennen. Das mit den schönen Städten, sagt er, begleitet ihn durch seine Karriere. Aus Salzburg wurde er nach Regensburg ausgeliehen und machte dort beim Jahn so ausdrücklich auf sich aufmerksam, dass er vor dieser Saison nach Nürnberg wechseln durfte. Komplett, sagt er, hat er sich die neue Arbeitsumgebung noch nicht erschlossen, ein Urteil traut er sich trotzdem schon zu: auch schön.

Das Urteil über Sörensens sportliches Talent dürften umgekehrt die Bewohner der Stadt ganz ähnlich formulieren: schon auch gut. Keine Minute verpasste Sörensen an den ersten fünf Spieltagen, die Noten, die das Fachmagazin kicker nach jeder Partie vergibt, sind gut, haben nur in den Partien gegen Hamburg und Sandhausen einen kleinen Knick, wobei sich da die gesamte Mannschaft erfolgreich die Mühe gemacht hatte, dass wirklich keines ihrer Teile gut aussehen kann.

Zuletzt gab es keine Noten mehr für Sörensen: Muskelfaserriss. Jetzt ist er – genau wie Offensivspieler Iuri Medeiros – zurück im Training und bereit für den nächsten Einsatz.

Alles etwas aufgeregter

"Bis Montag bin ich sicher wieder bei einhundert Prozent", sagt Sörensen und das trifft sich gut, weil der FCN da in Hannover versuchen will, wieder einmal ein Fußballspiel zu gewinnen. Während seiner Zwangspause konnte Sörensen von der Tribüne herab auf diese Fußballspiele blicken, wie man es vom Hügel Himmelbjerget aus auf den Julsee tut. Vielleicht kann er also besonders gut erklären, warum das selten eine schöne Aussicht war, die man da hatte. In den letzten Wochen ist dieses Problem ja meist in zwei sich widersprechenden Varianten erklärt worden.

Die einen sagen, dass dieser Mannschaft eben das Selbstvertrauen fehlt nach dem Abstiegsjahr, die anderen, dass da eben eine neue Mannschaft auf dem Platz steht, die sich erst finden muss. Sörensen wählt klugerweise die zweite Variante und sagt, dass das eben seine Zeit braucht.

Dass man die beim Club eher nicht hat, weiß er aber auch. Alles etwas aufgeregter als in Liefering oder Regensburg sei das hier in Nürnberg. Trotzdem: schöne Stadt.

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