4:3 in München

Auswärtssieg: Ice Tigers sorgen beim Spitzenreiter für ein Eishockey-Spektakel

14.10.2022, 22:08 Uhr

Der schnelle Ausgleich: Ryan Stoa profitiert von der Energieleistung Dennis Lobachs (nicht im Bild). © IMAGO/Eibner-Pressefoto/Heike Feiner

Von seinem ersten Arbeitstag in Nürnberg an kannte Tom Rowe seine Spieler ziemlich genau. Vor allem wusste der US-Amerikaner sehr schnell, wer zuvor bei welchem Klub gespielt hatte – und stellte genau diese Spieler aufs Eis, wenn es gegen eben jene Klubs ging. Vor dem ersten Bully werden die Startformationen vorgestellt, wer dabei ist, steht ein wenig länger im Rampenlicht. Nur eine kleine Geste, am Freitagabend in München aber sollte sich die Wertschätzung auszahlen.

Nürnberg gewann 4:3 (2:2, 0:1, 1:0, 0:0, 1:0), weil Ryan Stoa zweimal traf, weil sich Torhüter Niklas Treutle steigerte und weil zum Abschluss alle drei Penalty-Schützen trafen. Aber vielleicht hatte auch Rowe in der Olympia-Eissporthalle die Stimmung vorgegeben.

Stoa, Stoa und Stoa als Retter

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Zum Bully stand Dennis Lobach bereit. Der Schweinfurter ist in München zum DEL-Spieler geworden, wenngleich nicht zum Stammspieler. In Nürnberg wartet man weiterhin auf seinen Durchbruch - vielleicht hat man ihn am Freitagabend erlebt. Lobachs Einzelleistung und seiner klugen Vorlage verdankte Ryan Stoa seinen siebten Saisontreffer, den achten leitete später ebenfalls Lobach ein, zwischendurch glänzte Elis Hede mit einem Flip-Pass. Weil Ryan McKiernan früh getroffen hatte, führte Nürnberg 2:1, kassierte aber noch den Ausgleich durch Chris DeSousa (16.). 3837 Zuschauer erlebten ein denkbar rasantes erstes Drittel.

Den Mittelabschnitt dominierte der große Favorit, der bis dahin zu Hause alle Punkte geholt hatte. Nach dem 3:2 durch Austin Ortega (26.) sah es so aus, als würde sich das Spiel doch noch wie erwartet entwickeln. Stoa deutete aber mit zwei weiteren Großchancen an, dass Nürnberg nicht gewillt war, die Punkte kampflos abzugeben. Die Ice Tigers blieben immer gefährlicher und den Münchnern so ein ebenbürtiger Gegner. Beiden Teams boten sich Riesenchancen. Weil sich Niklas Treutle im Nürnberger Tor aber steigerte, Dane Fox für den Ausgleich sorgte (43.) und Stoa für den geschlagenen Treutle mit einer Weltklasse-Parade rettete, verdienten sich die Ice Tigers anders als noch vor sechs Tagen zunächst einen Punkt. In Berlin hatte Nürnberg in den Schlussminuten den Sieg verspielt.

Drei Nürnberger, drei Treffer

Das Penalty-Schießen war die Konsequenz aus dem Spektakel zuvor: Ryan Stoa, Patrick Reimer und Elis Hede trafen souverän. Treutle parierte den Versuch von Andi Eder. Hedes Vater Niklas hat übrigens lange in München gespielt. Tom Rowe weiß das natürlich.