Wirre Statements
In eigenem Podcast: Ex-Bundesliga-Profi verbreitet krude Theorien zum Ukraine-Krieg
"Alles das, was von den Medien kommt, kann man ins Gegenteil verkehren. Dann ist man auf der richtigen Seite", konstatiert Tobias Levels einen seiner Grundsätze in seinem Podcast. Der 35-Jährige, der sich einst als Spieler von Borussia Mönchengladbach, Fortuna Düsseldorf und dem FC Ingolstadt einen Namen machte, avancierte nach seinem Karriereende nicht nur zum Gründer eines Ernährungs-Start-Ups, sondern auch zum Corona-Leugner und Verschwörungstheoretiker. So sprach er bereits von einem "Corona Bluff", einer "P(l)andemie" und einer "Volksverarsche". Außerdem erkannte er Joe Biden nicht als gewählten Präsidenten der USA an.
Mittlerweile ist der frühere rechte Abwehrmann nun auch Verteidiger des russischen Staatsoberhaupts Wladimir Putin. Zu Beginn eines Podcasts, in dem er eigentlich mit Ernährungsmythen aufräumen will, teilt er die Propaganda des Präsidenten.
Früher hielt er Putin für einen "Verrückten und einen Diktator"
In diesen Zeiten, aber auch schon seit Beginn der Pandemie, offenbare sich zumindest für Leute, "die wirklich mal hingeschaut haben", was die Medien "für ein Apparat" seien. Es werde nach seiner Ansicht "Propaganda betrieben". Dieser sei er auch selbst früher zum Opfer gefallen: So habe er beispielsweise gedacht, Wladimir Putin sei ein "Verrückter und ein Diktator".
Inzwischen ist er sich sicher: "In der Ukraine wird kein Krieg in dem Sinne geführt. Da marschiert nicht jemand ein, der sagt: ‚Uh, jetzt hole ich mir die Ukraine, weil die Nato mich über Jahre verarscht hat, und danach regiere ich die ganze Welt.‘" Das sei "großer Unsinn" – insbesondere die Berichte von angeblichen Angriffen auf Zivilisten. Von jenen werde am Ende maximal "eine handvoll" verletzt werden, "weil das so detailliert geplant und umgesetzt wird". In einem "riesengroßen Fake in der Berichterstattung" würden keine tatsächlichen Bilder aus der Ukraine geteilt, sondern aus dem Jugoslawien-Krieg oder von Bombardements in Syrien.
Ex-Bundesliga-Profi Tobias Levels sagt in seinem Podcast (looking at you, @SpotifyDE), es gebe keinen Krieg. Schon gar nicht gegen Zivilisten. Alles Erfindung, Bilder "ein riesiger Fake", der Westen ein "Empire der Lügen". Putin beseitige nur Nazis und den "Deep State".
— Thomas Nowag (@Dagobert95) March 10, 2022
Wer bei Putin, der eigentlichen Quelle, hinhöre, der würde wissen, worum es gehe: "eine Spezial-Militäroperation", von der der russische Staatschef stets gesprochen hat. Putin wolle, da ist sich Levels ganz sicher, lediglich Neo-Nazis aus der Ukraine beseitigen. Es gehe nur um diese Strukturen, um die Strippenzieher dieser Szene. Außerdem soll der Diktator den Westen als "Empire der Lügen" bezeichnet haben – eine Einschätzung, die Levels teilt: "Das ist absolut so. Unser Medienapparat ist ein absolutes Lügenkonstrukt."
Levels spricht von Kinderhandel in Kernkraftwerken
Als Argument führte Levels schlichtweg logisches Denken an. Ein Beispiel: Für den früheren Ingolstädter wäre es gänzlich unsinnig, dass russische Truppen tatsächlich Europas größtes Atomkraftwerk Saporischschja eingenommen haben. Dies wird von den Medien vermittelt. "Keiner fragt sich aber: Warum sollte der ein Atomkraftwerk in irgendeiner Weise angreifen? Dann hätten die eigenen Soldaten ein großes Problem."
Der tatsächliche Grund für die Bedeutung von Atomkraftwerken für Russland, aber auch für die Sperrung von Tschernobyl seien nicht die gefährliche Radioaktivität, sondern "andere Dinge": Das Wort "Kraftwerk" sei nur ein Deckmantel, in Wahrheit liefen dort nach Levels Ansicht Organhandel, Menschenhandel und Kinderhandel ab. Vergehen, bei denen die Ukraine zu den internationalen Spitzenreitern zähle. Zumindest in der Welt des Tobias Levels.
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