In Torlaune: Dittenheim überrollt Dinkelsbühl mit 5:0

13.9.2021, 16:18 Uhr
In Torlaune: Dittenheim überrollt Dinkelsbühl mit 5:0

© Foto: Uli Gruber

Geduld ist eine Tugend, die Menschen in vielerlei Hinsicht gut zu Gesicht steht. Insbesondere im Sport entscheidet ein sorgfältiges, situationsbedingtes Abwägen zwischen forschem Vorwärtsdrang und pragmatischem Abwarten bisweilen über Sieg oder Niederlage. Den Bezirksliga-Fußballern des FV Dittenheim gelingt dieser Spagat momentan ziemlich überzeugend.

Davon konnten sich am Sonntag auch die Sportfreunde aus Dinkelsbühl überzeugen. Es dauerte eine Stunde, ehe das Team von Martin Huber den Dosenöffner fand. Philipp Unöder verwandelte einen Elfmeter zum 1:0. Danach fegte ein Orkan über die tapfer kämpfenden Gäste hinweg, der alle Dämme zum Bersten brachte. Am Ende kam der Aufsteiger mit 0:5 noch glimpflich davon, weil "Dittna" in der ersten Halbzeit etwas zu sorglos mit seinen Chancen umging.

Schon nach vier Minuten rissen die FV-Anhänger zum ersten Mal die Arme hoch, der Torjubel erfolgte allerdings verfrüht. Unöder scheiterte aus zwölf Metern am Aluminium. Zehn Minuten später bot sich dem Top-Stürmer die nächste Gelegenheit, diesmal hatte er sein Visier zu hoch eingestellt. Die Platzherren agierten weiterhin druckvoll und laufintensiv, allein es fehlte die Effizienz. Dinkelsbühl konnte meist nur reagieren, seltene Vorstöße bereiteten der Dittenheimer Abwehr um den kompromisslos abräumenden Johannes Meyer keine Probleme. Auf der anderen Seite schien das 1:0 für die Gelb-Schwarzen nur eine Frage der Zeit zu sein. Bis zur Pause klappte es nicht – im FV-Lager verlor deshalb trotzdem niemand den Optimismus.

Nach der Führung sind die Räume offen

Zu Recht, wie sich im Lauf der Partie herauskristallisieren sollte. Philipp Unöder schnappte sich die Kugel, nachdem der sehr aufmerksam leitende Referee Maximilian Oligschläger ein Handspiel von Daniele Consentino im Sechzehner mit Strafstoß ahndete. Consentino entgegnete, er sei vor dieser Aktion gefoult worden. Sein verzweifeltes Lamento half aber nichts, wenig später zappelte der Ball im Netz (60.). Jetzt mussten die Sportfreunde ihre Strategie ändern, dadurch eröffneten sich für den FV Räume.

Oskar König drückte dem Spiel mehr und mehr seinen Stempel auf. Der Ex-Ansbacher gefiel gleichermaßen als couragierter Zweikämpfer und geschickter Ballverteiler. Seine Mitspieler standen ihm in nichts nach. Anstatt die Führung zu verwalten, rollte nun Angriff auf Angriff Richtung gegnerisches Gehäuse. Unöder bediente den mitgelaufenen Rene Prosiegel, der bedankte sich humorlos mit dem 2:0 (67.).

Jung, wild, erfolgreich

Bei Dinkelsbühl zeigten diese Nackenschläge Wirkung. Als Torhüter Magnus Müller einen Distanzschuss von Stefan Wilhelm nicht festhalten konnte, erhöhte Leonard Deuter nach 77 Minuten auf 3:0. Das Match war entschieden, der Torhunger des FV Dittenheim aber noch keineswegs gestillt. Coach Huber hatte zwischenzeitlich die "jungen Wilden" eingewechselt. Leonard Deuter, Travis Zebisch, Leo Lutz und Philipp Niederlöhner kamen ins Spiel.

Die Sportfreunde indes hatten den Glauben an Punkte in der Fremde verloren, es ging für sie nur noch um Schadensbegrenzung. Davon jedoch wollte die Heimelf nichts wissen. Dittenheim wirbelte weiter und Marco Schwab drosch einen an Travis Zebisch verursachten Foulelfmeter zum 4:0 in die Maschen (85.). Philipp Niederlöhner war es, der den demoralisierten Gästen in der Nachspielzeit auch noch das fünfte Ei ins Nest legte.

FV Dittenheim - SV Sportfreunde Dinkelsbühl 5:0 (0:0) – Dittenheim: Ballenberger, Meyer, Remberger, Wilhelm, Pilney, Gutmann (82. Lutz), König, Prosiegel (71. Deuter), Halbmeyer (76. Niederlöhner), Unöder (80. Zebisch), Schwab / Tore: 1:0 Unöder (60., Elfmeter), 2:0 Prosiegel (67.), 3:0 Deuter (77.), 4:0 Schwab (85., Elfmeter), 5:0 Niederlöhner (90.).

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