Ismael ballt die Fäuste: Club zurück in der Spur

18.10.2014, 14:07 Uhr
Alles muss raus: Valerien Ismael lässt seinen Emotionen freien Lauf.

© Sportfoto Zink / JüRa Alles muss raus: Valerien Ismael lässt seinen Emotionen freien Lauf.

Er kam, sah und siegte. Nein, das trifft wirklich nicht auf Nürnbergs Trainer Valerien Ismael zu. Als er kam, folgte zunächst ein desaströser Saisonstart für den Club. Doch mittlerweile hat es sich eingependelt am Valznerweiher. Sieben Punkte aus den letzten drei Spielen - eine gute Bilanz für das junge Team. Und am Freitagabend, als die Cluberer RB Leipzig mit einem 0:1 im Gepäck nach Hause schickten, muss es sich für Ismael auch endlich wie ein richtiger Start-Ziel-Sieg angefühlt haben. Nach dem Treffer brach alles aus ihm heraus. Er ballte die Fäuste, schrie sich den Frust von der Seele.

Am Ende, die Emotionen waren raus, sagt er: "Kompliment an meine Mannschaft. Wir haben die Leistungen der letzten Wochen bestätigt." Wie in den letzten Wochen hatte der Trainer auf den ehemaligen Stamm-Keeper Raphael Schäfer verzichtet. Auch Jan Polak und Javier Pinola, die Routiniers, die die junge Truppe führen sollten, mussten auf der Bank Platz nehmen. Doch es funktionierte auch ohne sie. Ein 20-Jähriger wurde zum Held des Abends: Alessandro Schöpf traf in der 74. Minute zum vierten Saisonsieg des FCN. Das Konzept Ismael nimmt langsam Formen an.

 

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Lange ging es auf dem Rasen hin und her. Der Club war besser im Spiel, doch zwingende Gelegenheiten waren Mangelware. Als manch Zuschauer schon fast am Gähnen war, folgte ein Hallo-Wach-Moment: In der 71. Minute musste Schiedsrichter Dr. Jochen Drees mit Oberschenkelproblemen am Spielfeldrand von den Nürnberger Physios behandelt werden - zwei Minuten lang. Genug Zeit für Schöpf und Co., einmal tief durchzuatmen, einen Schluck aus der Pulle zu nehmen und so Energie zu tanken. Was kurz darauf passierte, ist bekannt.

Die neue Ära, wie es nach der Mitgliederversammlung hieß, ist angebrochen, der Umbruch scheint erfolgreich vollzogen. Dazu passt, dass der langjährige Aufsichtsratsvorsitzende Klaus Schramm vor der Partie gegen RB Leipzig auf dem Stadion-Grün verabschiedet wurde. Blumen und eine Collage gab es zum Dank vom Verein. Danach kam Ismael mit seinen Mannen auf den Platz. Sie kamen, sahen und siegten. Diesmal wirklich.

 

 

 

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