Kommentar: Sport ohne Fans - soll man es lassen?

10.3.2020, 12:01 Uhr
Fans und Sport - das gehört eigentlich zusammen. Eigentlich.

© Roland Fengler Fans und Sport - das gehört eigentlich zusammen. Eigentlich.

LeBron James, jener außergewöhnlich begabte Basketballer aus Ohio, hat bereits angekündigt, in einer leeren Halle nicht spielen zu wollen. Und Kurt Kleinendorst, jener charismatische Trainer der Ice Tigers, hat gesagt, dass er das auch so handhaben wolle – würde er denn so viel Geld verdienen wie LeBron James. Genau so aber wird es wohl kommen, in der NBA, in der Fußball-Bundesliga, selbst in der renitenten Deutschen Eishockey Liga – überall dort, wo sich mehr als 1000 Menschen einfinden, um gemeinsam anderen Menschen beim Sport treiben zuzusehen.

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SARS-CoV2 wirft also nicht nur vor dem Nudelregal existenzielle Fragen auf, sondern auch sportphilosophische. Und damit ist nicht die Frage gemeint, wie sinnvoll es ist, Fußball-, Eishockey- oder Basketballspiele in leeren Arena auszutragen. Seriös können das nur Virologen beantworten – und deren Haltung ist klar und unmissverständlich.

Interessant ist die Frage, mit der Profis, Funktionäre und Trainer vielleicht erstmals konfrontiert sind. Weshalb spielen sie: wegen des Gehalts oder um herauszufinden, wer der Beste ist oder weil viele Menschen ihnen gerne dabei zusehen? Kleinendorsts Antwort: "Eine Meisterschaft bedeutet nichts, wenn du sie nicht für irgendjemanden gewinnst. Wenn du die Fans aussperrst, um was geht es dann eigentlich noch?" Der Profisport wird diese Frage sehr wahrscheinlich grundlegend anders beantworten.

 

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