Leipzig liebäugelt mit Niklas Stark

30.4.2015, 12:46 Uhr
Einen wie ihn lieben die Club-Fans: Niklas Stark ist erst 20 Jahre alt, spielt aber schon sein halbes Leben für den FCN.

© Sportfoto Zink Einen wie ihn lieben die Club-Fans: Niklas Stark ist erst 20 Jahre alt, spielt aber schon sein halbes Leben für den FCN.

Es ist klar, dass Niklas Stark Begehrlichkeiten weckt. Der Ipsheimer ist 20 Jahre alt, in der Defensivzentrale variabel einsetzbar und seit letztem Sommer Europameister. Am 31. Juli 2014 reckte Stark die Trophäe in Budapest in die Höhe. Als Kapitän der deutschen U19 hatte er diese an einem schönen Sommerabend zum Titelgewinn geführt und damit auch seinen Verein, den in der jüngeren Vergangenheit nicht gerade erfolgsverwöhnten 1. FC Nürnberg, stolz gemacht.

Nicht einmal ein Jahr später mehren sich indes Gerüchte, dass Stark den FCN bald verlassen könnte. Zumindest wird kolportiert, dass einige Vereine den Youngster nur allzu gerne in den eigenen Reihen hätten. Etwa der SC Freiburg. Dieser fragte bereits im Winter wegen Stark an und soll den Franken laut kicker auch weiter reizvoll finden. Wurden zudem zuletzt Bremer Avancen in den Raum gestellt, berichtet nun die Bild darüber, dass auch RB Leipzig am 20-Jährigen interessiert ist. In der Messestadt steht man auf U19-Europameister. Ein solches Faible ist ersichtlich, auch wenn Joshua Kimmich - möglicherweise bald von Stark im defensiven Mittelfeld ersetzt - ab der kommenden Saison für den FC Bayern am Ball ist. Zuletzt landeten die vom Brause-Imperium Red Bull generös unterstützen Leipziger einen echten Transfercoup, als sie acht Millionen Euro in die Hand nahmen, um mit Werder-Angreifer Davie Selke eines der größten deutschen Sturmtalente nach Sachsen zu lotsen.

Stark kennt Leipzig. Im WM-Stadion von 2006 hatte der Jungspund vor wenigen Wochen eine seiner besten Saisonleistungen abgeliefert. Bei der bitteren 1:2-Niederlage einer besonders im ersten Durchgang ansehnlich aufspielenden Nürnberger Elf boten sich ihm exquisite Chancen, möglicherweise vorentscheidend aufzustocken. Auch wenn Stark diese Möglichkeiten ungenutzt ließ, überzeugte er an diesem Tag in einer offensiveren Mittelfeldrolle. Zu Beginn der laufenden Runde war dies anders. In einer wackligen Defensive in der Innenverteidigung aufgeboten, wackelte auch Stark. Ein Spieler, für den es zuvor eigentlich fast nur bergauf gegangen war. Seit dem couragierten Auftritt gegen Hoffenheim, als der Mann aus der mittelfränkischen Winzergemeinde im April 2013 den ersten seiner 24 Erstliga-Einsätze absolvierte, blieb nur selten Zeit für einen Ausflug in den Ipsheimer Familiengarten. Auch nach dem Abstieg.

Entscheidung im Sommer

Der Posterboy des Jugend-Clubs hat die bisherigen Entwicklungsstufen im Eiltempo genommen – Formschwankungen inklusive. Ob der flexibel einsetzbare Franke, der nach schwachem Saisonstart zuletzt stärker wurde, auch kommende Spielzeit für den FCN spielt, bleibt abzuwarten. Wie er zuletzt den Nürnberger Nachrichten sagte, konzentriert er sich zunächst voll auf die voll Restsaison. Anschließend geht’s mit der U20 zur WM nach Neuseeland. Erst danach wird sich wohl klären, ob Stark – beim Club mit einem Vertrag bis 2018 ausgestattet – bleibt. 

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