Badminton-Regionalliga

Freystadt bleibt makellos auf Aufstiegs-Kurs

13.12.2021, 12:07 Uhr
Freystadt bleibt makellos auf Aufstiegs-Kurs

© Martin Rügner

Impf-Pass und Testnachweis gehören für Luka Milic längst zur Standard-Ausrüstung im Sportler-Gepäck. Denn der 22-Jährige lebt für und vom Badminton. Neben seinen Auftritten auf der internationalen Tour schlägt der Serbe einen gängigen Karriereweg ein, indem er zusätzlich für eine deutsche Mannschaft im Rundenbetrieb antritt. Dabei sammelt die Nummer 205 der Weltrangliste Spielpraxis auf hochklassigem Niveau und bessert gleichzeitig die Reise-Kasse auf.


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Am Freitag legte Milic vor seinem jüngsten Auftritt für den TSV Freystadt von zu Hause in der Nähe von Belgrad wieder einmal die knapp 1000 Kilometer per Zug und Flugzeug bis München zurück, ehe er abends bei Gastfamilie Pistorius von Teammanager Stephan und Mitspieler Andreas empfangen wurde. Probleme bereitet die spezielle Form der Wettkampf-Vorbereitung dem Youngster nicht. "Schon zwei bis drei Tage vorher trainiere ich nicht mehr so intensiv. Für mich ist das nicht anstrengend, solange ich genug Schlaf bekomme." Für die nötige Portion Extra-Energie sorge außerdem die inzwischen zum Ritual gewordene Gemüse-Pasta im Hause Pistorius.

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Das Erfolgsrezept brachte den ambitionierten Oberpfälzern vor dem Gastspiel beim TSV Ansbach in sieben Spielen sieben Einzel-Siege und vier gewonnene Doppel mit Beteiligung von Luka Milic ein. Nur der Kroate Filip Špoljarec, der allerdings wie Landsfrau Katarina Galenic diesmal aufgrund terminlicher Überschneidungen nicht zur Verfügung stand, holte aus dem illustren Aufgebot mehr Punkte für den bis dato verlustpunktfreien Tabellenführer. Umso mehr kam es beim Abschluss der Hinrunde auf ihm als zuverlässigen Hauptdarsteller und Punktegaranten an. Doch mit Druck weiß Luka Milic, der auf die Qualifikation für Olympia 2024 schielt, umzugehen. "Vor dem allerersten Saison-Spiel war ich noch ein bisschen aufgeregt, aber seitdem ist das Selbstvertrauen gewachsen. Mir macht es Spaß, mich zu messen", erklärt der talentierte Rechtshänder.

Tatsächlich geriet Milic der Auftakt im Spitzendoppel der Männer an der Seite von Sebastian Keller recht mühelos. Und nachdem sich die beiden Möhrendorfer Schwestern Katharina und Friederike Rudert im dritten Durchgang behaupteten, während sich Andreas Pistorius und Petros Tentas knapp geschlagen geben mussten, war es an Milic, den Favoriten aus Freystadt mit 3:1 wieder auf Kurs zu bringen. Alleine die spärliche Zahl von 30 Zuschauern dämpfte die Spielfreude des Serben ein wenig. "Je mehr Publikum, desto höher die Motivation für mich. Das sind wertvolle Erfahrungen. Ich hoffe, wir kehren bald wieder zur Normalität zurück."

Auch auf den weiteren Verlauf, in dem die abstiegsbedrohten Mittelfranken durch ihre weibliche Frontfrau Annika Hofmann im Duell mit Katharina Rudert auf 2:3 verkürzten, nahm Milic als mannschaftsdienlicher Tippgeber Einfluss. Prompt führten Petros Tantas und Andreas Pistorius die Vorentscheidung herbei. Ein glücklicher Ausgang im Mixed bescherte gegen den erwartet kämpferischen Konkurrenten schließlich den 6:2-Endstand und ließ Luka Milic hinterher von der Zukunft schwärmen. "Der Zusammenhalt im Team ist großartig. Natürlich haben wir noch ein paar Spiele vor uns, aber unser Vorsprung ist groß. Wir werden keinen mehr an uns heranlassen und wollen nächstes Jahr in der 2. Liga angreifen. Mein Ziel ist die erste Liga, am liebsten mit Freystadt."

Vor dem neuerlichen Besuch zum Rückrundenstart Ende Januar geht es für den 22-Jährigen in dieser Woche zunächst weiter zu einem Turnier in Mailand.

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