Mehr Tore, mehr Assists: Fürths Ernst hat "richtig Spaß"

9.11.2020, 09:29 Uhr
"Ich glaube, ich habe mich gut entwickelt", sagt Sebastian Ernst über seine Zeit in Fürth.

© Revierfoto, Revierfoto "Ich glaube, ich habe mich gut entwickelt", sagt Sebastian Ernst über seine Zeit in Fürth.

Die Szene in der 34. Minute hatte Sebastian Ernst in dieser Saison eigentlich genau so schon einmal erlebt: Pass in die Tiefe, kein Abwehrspieler mehr vor ihm, mit dem Ball am Fuß Vollsprint Richtung Tor – und dann? Am zweiten Spieltag in Aue war Ernst von Branimir Hrgota auf die Reise geschickt worden, am Strafraum angekommen verließen ihn dann aber die Kräfte und ihm missglückte der Abschluss. Am Samstag in Bochum hatte ihn Paul Seguin perfekt in Szene gesetzt, diesmal blieb Ernst cool: 2:0.

"Ja", sagt Ernst später auf dem Heimweg, "die Szene gegen Aue hat mich relativ geärgert im Nachhinein noch. Ich bin froh, ihn heute reingemacht zu haben." Ein geiles Gefühl sei es gewesen, nach dem verschossenen Strafstoß von Julian Green erhöhen zu können. "Es war ein wichtiges Tor." In Aue hätte sein zweiter Treffer wohl den Sieg gebracht, diesmal war es tatsächlich die Entscheidung.

"Das spricht schon für sich"

Für Sebastian Ernst und die SpVgg Greuther Fürth war es nach einem etwas komplizierten Saisonstart der dritte Sieg in Folge. Dominant gespielt hatten sie zwar auch zu Beginn, zum Beispiel in Aue, nur die Ergebnisse passten nicht zu dem Aufwand, den sie betrieben hatten.

"Ich weiß das wir eine gute Mannschaft haben", sagt der Mittelfeldspieler, der seit 2017 das Kleeblatt auf der Brust trägt, "auch nach dem unglücklichem Start wusste ich, dass wir Spiele gewinnen werden." Nicht kaltschnäuzig genug seien sie oft gewesen, so wie er im Erzgebirgsstadion. Inzwischen nähern sie sich dem gegnerischen Tor aber nicht nur schön an. "Das hat sich geändert und es macht richtig Spaß momentan", sagt Ernst, und: "Wir haben in den letzten drei Spielen neun Tore geschossen, das spricht schon für sich."

Der Traum von der Bundesliga

Er selbst ist seit Samstag mit zwei Treffern und drei Vorlagen zusammen mit Branimir Hrgota (vier Tore, eine Vorlage) teaminterner Topscorer. Auch am 1:0 durch Paul Seguin war er mit einer starken Körpertäuschung maßgeblich beteiligt. Wäre Seguin nicht den Bruchteil einer Sekunde schneller gewesen, hätte er vielleicht auch das 1:0 erzielt. So teilten sie die Höhepunkte gerecht auf.

"Ich glaube, ich habe mich gut entwickelt", sagt Ernst über seine Jahre in Fürth, "aber es hat mir oft an Toren und Vorlagen gefehlt. Das will ich diese Saison ändern." Bislang klappt das sehr gut. Über die zweite Mannschaft von Hannover 96, den 1. FC Magdeburg und die Würzburger Kickers hat er sich bei der Spielvereinigung nun in der zweiten Liga etabliert, gerne darf es aber auch noch etwas mehr sein. "Natürlich ist es für jeden Fußballer das Ziel, mal in der ersten Bundesliga zu spielen", sagt er. Dass das schon bald mit Fürth klappen könnte, zu diesem Satz möchte er sich natürlich nicht hinreißen lassen. Noch nicht.

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