Der DTM-Franke fährt durchs Wechselbad der Gefühle

"Mega enttäuscht": Boxenstopp kostet Wittmann das Podest am Norisring

Andreas Pöllinger

Sport-Redaktion

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4.7.2022, 05:57 Uhr
Am Sonntag eigentlich sehr gut unterwegs: Marco Wittmann (vorne).

© Sportfoto Zink / Schumacher, Sportfoto Zink / Schumacher Am Sonntag eigentlich sehr gut unterwegs: Marco Wittmann (vorne).

Gefühlswelten an einem Norisring-Wochenende können sehr unterschiedlich sein. Bei Marco Wittmann, dem zweimaligen DTM-Champ, der im Vorfeld des diesjährigen Motorsportspektakels nicht müde wurde, zu betonen, wie wunderbar er seinen Nürnberg-Sieg 2018 empfunden hatte, kippte die emotionale Gemengelage am Sonntag jedoch endgültig ins Negative.

"Ich kritisiere normalerweise mein Team nicht, aber..."

"Ich bin mega enttäuscht. Ich kann nicht mehr, als mir die Seele aus dem Leib zu fahren", fasste der Lokalmatador seinen Missmut nach dem zweiten Rennen in Worte. "Wenn wir wieder so schlechte Boxenstopps machen, dürfen wir uns nicht wundern, dass wir nicht vorankommen. Ich kritisiere normalerweise mein Team nicht, aber ich hatte das Podium sicher", schob der 32-Jährige zur Begründung seiner schlechten Laune hinterher.

Unzufrieden hatte sich der gebürtige Fürther bereits am Freitag geäußert. Prognostiziert, dass es BMW schwer haben würde auf Wittmanns Heimstrecke. Und dennoch wäre Wittmann beim zweiten DTM-Rennen nach einer starken Leistung aufs Podest gerast. Dass am Ende nur Rang vier heraussprang, René Rast auf der Strecke noch vorbeizog, verschluderte BMW in der Boxengasse.

Gelobt hatte Wittmann sein Team noch wenige Stunden vorher. "Ich bin super happy, dass wir das hinbekommen habe", sagte er, nachdem er sich und BMW in der zweigeteilten Quali mit Position drei in der Startaufstellung zurückgemeldet hatte. Die Freude darüber schloss die Mechaniker ein, "die bis in die Nacht geschraubt hatten, um das Auto auf Vordermann zu bringen". Nicht in der Lage für eine Platzierung ganz vorne und vor allem arg ramponiert war dieses am Vortag dahergekommen.

In der ersten Kurve des chaotischen Samstagsrennens war Wittmann auf der Außenbahn in eine Massenkollision verwickelt worden, die nicht nur ihn, sondern auch sechs weitere Fahrer von der Strecke nahm. "Als Passagier" habe er sich gefühlt, als sich "die Kollegen nicht einig waren". Und er bereits stehend auf den Stau in der Grundig-Kehre geschoben wurde. "Extrem enttäuschend" sei das rasche Aus gewesen. Mit einem Wort: schlichtweg "scheiße". Dass sich Wittmann so äußerte, war verständlich. Auch, weil er noch am Renntag erneut über seinen "allerschönsten Sieg" vor vier Jahren auf dem Stadtkurs berichtet hatte.

Götz war am Samstag "rundum zufrieden"

"Aus dem Schlamassel raushalten" hatte sich Mercedes-Pilot Maximilian Götz können. Etwas, was dem zweiten Franken im DTM-Betrieb, der sich beim Saisonfinale im Vorjahr durch zwei Norisring-Siege zum DTM-Champion gekürt hatte, gute Laune machte. Mit "Glück und Erfahrung" erklärte der "rundum zufriedene" Uffenheimer, dass für ihn Platz sechs herausgesprungen war. Das mit dem Rundum-Zufrieden-Sein unterschied Götz da bereits von Wittmann.

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