Nach Eklat um Neonazi-Banner: Club will Verantwortung übernehmen

20.10.2020, 17:39 Uhr
Betont die gesellschaftliche Verantwortung des Clubs: Niels Rossow

© Sportfoto Zink / Thomas Hahn Betont die gesellschaftliche Verantwortung des Clubs: Niels Rossow

Ein Mitglied der Stadtgesellschaft ist der 1. FC Nürnberg schon immer. Eines, über das die Menschen in und um Nürnberg lange Jahre sehr begeistert waren, und über das sie dann noch längere Jahre sehr begeistert schimpften. Es ging dabei immer um: Fußball.

Seit einigen Jahren aber will der Club nicht mehr nur als Fußballverein wahrgenommen werden, was man zumindest teilweise verstehen kann. Mann will sich in der und für die Gesellschaft engagieren. Ein Ansinnen, dass sie unter dem Begriff "Corporate Social Responsibility" zusammenfassen. Dahinter steht die Idee, dass Unternehmen immer auch eine Verantwortung für die Gesellschaft haben und dieser gerecht werden müssen.

Der Club verurteil Nazi-Gedenken

Mit Blick auf den 1. FC Nürnberg war diese Positionierung in der Gesellschaft gerade erst wieder aus einem unerfreulichen Grund notwendig. Die Ultras des Vereins hatten öffentlich einem verstorbenem Nazí gedacht, der Verein sich aber schnell davon distanziert. Auch unter anderen Fans regte sich Widerspruch über dieses Andenken im Namen der kompletten Nordkurve. Rossow nahm dazu auch während seiner Bilanz-Pressekonferenz noch einmal Stellung. "Das, was vor kurzem hier passiert ist in Nürnberg, möchte ich auch an dieser Stelle nochmal mit allem, was ich habe, verurteilen", sagte Rossow. Gespräche mit den Ultras hätten stattgefunden, mehr wollte Rossow zu dieser Thematik aber nicht verraten.

Das Unternehmen 1. FC Nürnberg engagiert sich mit vielen Aktionen - darunter auch solche, die sich gegen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit wenden. Am 30. September 2016 erfolgte in der Kopernikus-Grundschule der offizielle Startschuss für "Nürnberg gewinnt", einer gemeinnützigen Initiative des FCN für die Region. Mehr als 6.500 Grundschüler*innen haben seitdem im Schulsport mit FCN-Trainern trainiert. Weitere Beispiele: Bewegung ("Willkommen im Fußball", "XXL-Cluberer"), Bildung (Jenö-Konrad-Cup – Fußball trifft auf Geschichte, KZ-Gedenkstättenfahrten), Ehrenamt ("Spielräume", "Tafel Nürnberg") und Ökologie (Baumpflanzaktion), CSRintern (Firmenfitness, flexible Arbeitszeitgestaltung).

Neue Plattform

Die Angebote finden sich künftig auf der neuen digitalen Community-Plattform: unserclub.de, die der Club zusammen mit seinem Community-Partner Sparkasse Nürnberg ermöglicht.

"Fussball ist mehr als 90 Minuten. In einer Zeit der Unsicherheit und Angst gilt es Halt zu verleihen – durch gelebte Haltung und ein Bekenntnis zum Menschen", sagt dazu der Kaufmännische Vorstand des 1. FCN, Niels Rossow.

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