Neu beim FCN: Rebbe will den Club mit Kreativität retten

1.4.2021, 14:26 Uhr
Lächelt und arbeitet jetzt für den Club: Olaf Rebbe.

© Darius Simka, NN Lächelt und arbeitet jetzt für den Club: Olaf Rebbe.

An seinem ersten Arbeitstag für den 1. FC Nürnberg schien Olaf Rebbe die Sonne über dem Sportpark am Valznerweiher. Das kam einigermaßen überraschend, weil man ja gar nicht mehr damit rechnet, dass über dem Valznerweiher überhaupt noch die Sonne scheint nach drei Jahren, in denen sie sich beim Club die sportliche Krise zu ihrer hervorstechendsten Eigenschaft gemacht haben.

Aber jetzt soll alles besser werden, wieder einmal - und Rebbe ist der neue Hoffnungsträger, dem sie aber offiziell die Berufsbezeichnung Sportdirektor verpasst haben. Der Sportdirektor soll dem Sportvorstand Dieter Hecking zuarbeiten, vor allem in Sachen Transfers. Womit man schon beim Problem angekommen ist. Transfers, die sie beim Club gerade als eine potenzielle Geldquelle für die Zukunft ausgemacht haben, sind in Zeiten der Pandemie gar nicht so einfach - weder in die eine noch in die andere Richtung.

Heißt: Dem Sportvorstand und dem Sportdirektor sind einigermaßen die Hände gebunden, weil sie auf der einen Seite am Valznerweiher recht viele Spieler versammelt haben, deren Verträge noch mindestens eine weitere Saison Gültigkeit haben, und sie auf der anderen Seite finanziell nicht so ausgestattet sind, dass sie mal eben die Wunschspieler von Trainer Robert Klauß verpflichten können.

Hecking bleibt die letzte Instanz

Rebbe weiß oder ahnt das alles zumindest, wirklich darüber sprechen mag er zu seinem Dienstantritt aber noch nicht. Er brauche, sagt Rebbe, "Zeit, mir einen Überblick zu verschaffen und genau zu analysieren, was notwendig ist". Das ist wahrscheinlich klug, sich nicht am ersten Tag im neuen Büro hinzustellen und den Kollegen zu sagen, was sie bisher alles falsch gemacht haben. Also sagt Rebbe noch zum sportlichen Niedergang des Clubs und gefragt nach den Gründen dafür: "Ich habe mir ein kleines Bild verschafft von außen, das ist sicher nicht repräsentativ. Das jetzt zu bewerten, steht mir nicht zu."

Immerhin zur künftigen Arbeitsweise im Verein, sagt er ein paar Dinge. Gemeinsam, hört man dann, wollen sie den Bedarf analysieren. Dass der groß ist beim Club, sagt er nicht. "Es wird meine Kernarbeit sein, die Profile auf den Tisch zu bringen", sagt er. Heißt: Gemeinsam mit Hecking und Klauß wollen sie eruieren, wo in der Mannschaft es Verbesserungspotenzial gibt, dann wirft Rebbe sein Netzwerk an und präsentiert am Ende ein paar Kandidaten über deren Verpflichtung dann wieder im Team entschieden wird - oder von Hecking als letzter Instanz.

Viele solcher Entscheidungen sollte man im Sommer aber nicht erwarten. "Es ist viel Kreativität gefragt", verrät Rebbe keine Neuigkeiten. Und dann sagt er noch das, was in und um den 1. FC Nürnberg herum dem ein oder anderen ein wenig Angst machen könnte nach den Erfahrungen der letzten beiden Spielzeiten: "Wir müssen versuchen, mit den Spielern, die wir haben, in der Zukunft eine bessere Performance abzurufen." Immerhin das Wetter war ja schon mal schlechter am Valznerweiher.

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