Neustart nach zwei Spieltagen: Das ist Würzburg, Fürths Gegner

3.10.2020, 07:55 Uhr
Neustart nach zwei Spieltagen: Das ist Würzburg, Fürths Gegner

© Foto: Hendrik Schmidt, dpa

Ein noch punktloser Aufsteiger, der sich zu Wochenanfang von seinem Trainer trennte, erwartet die SpVgg Greuther Fürth am Sonntag (13.30 Uhr, Live-Ticker auf nordbayern.de) zum Frankenderby. Das kann einen Gegner schon mal etwas unberechenbarer machen. Muss es aber nicht. Bei den Würzburger Kickers musste Michael Schiele gehen, sein Nachfolger heißt Marco Antwerpen.

Mit der Gesamtsituation konnten sich die Verantwortlichen der Kickers zu Wochenbeginn gar nicht mehr arrangieren. Der bei den Fans beliebte Michael Schiele musste seinen Platz nach nur zwei Ligaspielen räumen. Marco Antwerpen übernahm, der im Sommer wie Schiele eine Mannschaft von der dritten in die zweite Liga geführt hatte. In Braunschweig aber durfte Antwerpen trotz des Erfolges nicht länger bleiben. Angeblich traute man ihm in Niedersachsen den Umbruch nicht zu.


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Nun unterschrieb er in Unterfranken einen Vertrag bis 2022 und steht im Derby gegen die Mittelfranken einen Tag vor seinem 49. Geburtstag an der Würzburger Seitenlinie. Er ist dazu auserkoren, die Stimmung der Verantwortlichen rund um Felix Magath, den Fußballchef beim Investor Flyeralarm, schnell aufhellen. Schließlich soll das dritte Gastspiel in der Zweitklassigkeit nach 1977/78 und 2016/17 nicht auch nach einem Jahr enden.

Beobachtet werden können die ersten Bemühungen unter Antwerpen, dieses Vorhaben zu realisieren, von 2600 Zuschauern. So viele sind für die Partie zugelassen, wenn sich die Entwicklung des Pandemiegeschehens in der Residenzstadt nicht verschlechtert. Zuletzt hatte Würzburg in punkto Infektionsgeschehen zu den Sorgenkindern in Bayern gehört.

Der letzte Auftritt lieferte den Machern bei den Kickers anscheinend den finalen Grund dafür, sich noch vor der am Montag beginnenden Länderspielpause von Coach Schiele zu trennen. Was gemessen an der umkämpften Partie bei Fortuna Düsseldorf allerdings auch als etwas unerwartet angesehen werden kann. Zumindest aus der Ferne. Ein offensives Feuerwerk brannte Würzburg beim Bundesliga-Absteiger zwar nicht ab, stand aber defensiv lange sicher und kassierte den 0:1-Endstand erst in der 82. Minute. Vielleicht aber war es doch nicht der letzte Auftritt, der Schieles Aus besiegelte.

Champions-League-Erfahrung auf dem Dallenberg

Alle Augen auf Douglas Franco Teixeira. Seit seiner Ankunft in Europa hat der Brasilianer einige interessante Stationen gemacht. In der ersten niederländischen Liga, bei Twente Enschede, in Russland bei Dynamo Moskau, in der türkischen Süper Lig bei Trabzonspor und beim portugiesischen Topklub Sporting Lissabon stand der Südamerikaner schon unter Vertrag. Auf sechs Einsätze in der Champions League sowie 41 Partien in der Europa League samt zwei Torerfolgen hat er es gebracht. Die jeweiligen Qualifikationsrunden der Wettbewerbe nicht mitgerechnet. Würzburg ist schön, fußballerisch aber nicht ganz so schillernd. Insofern klingt sein Engagement bei den Kickers etwas ungewöhnlich.


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Auf den zweiten Blick aber erschließt sich vielleicht, warum es den Innenverteidiger nach Würzburg verschlagen hat. Im April 2017 war der mittlerweile 32-Jährige bei einer Dopingkontrolle mit einem positiven Ergebnis aufgefallen. Wegen eines Medikamentes, das er zur Gewichtsreduzierung eingenommen hatte. Ohne Absprache mit der medizinischen Abteilung von Sporting. Es folgte eine Sperre für den Mann, der auch einen niederländischen Pass besitzt. Die Strafe hat er mittlerweile verbüßt, Reue gezeigt und die Kickers davon überzeugt, ihn zum Abwehrchef zu machen.

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