Fragen vor dem Würzburg-Treff: Fürth fokussiert seine Stärke

2.10.2020, 08:06 Uhr
Fürths Coach Stefan Leitl war mit der vergangenen Trainingswoche nicht vollends zufrieden.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Fürths Coach Stefan Leitl war mit der vergangenen Trainingswoche nicht vollends zufrieden.

Ein Wiedersehen an der Seitenlinie wird es am Sonntag nicht geben. Stefan Leitl, der Coach der Fürther, wird von Marco Antwerpen in Würzburg begrüßt werden, der die Kickers Anfang der Woche von Michael Schiele übernommen hat. Leitl ist mit Schiele gut bekannt, das nächste Treffen muss nun warten. Doch, dass durch diesen Trainerwechsel in Würzburg die Vorbereitung nun eine andere ist, zählt nicht zu Leitls größten Problemen, die liegen ganz woanders. Während sein Gegenüber seinem neuen Team Selbstvertrauen und vielleicht auch eine neuen Taktik verordnen möchte, und damit quasi bei Null beginnen würde, musste Leitl sich unter der Woche auch mit Zahlen auseinandersetzen.

Nicht nur Nielsen ist angeschlagen

Denn nachdem das Kleeblatt weitgehend ohne Blessuren durch die Vorbereitung gekommen ist, mehren sich nun die Namen der angeschlagenen Profis. Mergim Mavraj steht wegen seiner Gehirnerschütterung aus dem Aue-Spiel sicher vor der Hausaufgabe gegen den Hamburger SV am 17. Oktober nicht zur Verfügung. Die weiteren Fragezeichen sind Angreifer Havard Nielsen (Achillessehenprobleme), Stratege Paul Seguin und Innenverteidiger Abdourahmane Barry (beide Sprunggelenksprobleme) sowie Offensivspieler Robin Kehr und Keeper Marius Funk, die beide erkrankt sind. Der neue Stürmer Emil Berggreen ist ebenfalls angeschlagen.


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"Bisher war das alles in allem keine optimale Trainingswoche, mit nur 14 Feldspielern, davon 12 Lizenzspieler. Das ist alles andere als optimal, wenn die angeschlagenen Spieler am Sonntag nicht zur Verfügung stehen", rechnet Leitl vor. Im Gastspiel beim sieglosen Tabellenletzten könnten ihm im schlimmsten Fall mit Mavraj, Seguin und Nielsen drei Säulen fehlen. Die Ausgangslage könnte besser sein, sie könnte aber auch schlechter sein. Denn bereits in Aue zeigte die Spielvereinigung trotz ihres niedrigen Durchschnittsalters, dass sie auch mit dem Fehlen eines Routiniers umgehen kann. Zudem ist noch offen, ob die angeschlagenen Akteure tatsächlich nicht bis zum Sonntag zur Verfügung stehen werden.

Leitl: "Erwarte ein intensives Kampfspiel"

"Wir konzentrieren uns auf unsere Leistung und unsere Stärken", sagt Leitl dann auch nicht nur bezogen auf den Trainerwechsel bei den Kickers. Das Drumherum ausblenden ist nicht verkehrt. Schließlich erwartet die Fürther ein angeschlagener und etwas unberechenbarer gewordener Kontrahent, der noch nicht gepunktet hat und Tabellenschlusslicht ist. "Würzburg wird alles daran setzen, die ersten Punkte zu machen, ich erwarte ein intensives Kampfspiel, wir müssen die Balance finden, unser Spiel durchbringen", prognostiziert Leitl.


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Für seine Mannschaft geht es nach zwei Unentschieden zum Auftakt um den ersten Sieg in der Liga. "Die Art und Weise war gut, wir haben starke Leistungen gezeigt und haben mehr verdient als zwei Punkte. Aber wir sind sehr kritisch im Umgang mit uns selbst, wir müssen die Chance konsequenter nutzen", fordert Fürths Trainer. Die Möglichkeiten waren nämlich da, doch der Ball nicht oft genug drin. "Es ist wichtig, dass die Mannschaft ihre Chancen kreiert", sagt Leitl und hat damit Recht. Denn wer sich gar keine Chancen erarbeitet, kann auch keine Tore schießen.

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