Basketball am Tillypark

Zweiter Heimsieg! Große Erleichterung bei den Nürnberg Falcons

16.10.2021, 20:42 Uhr
Wirkte zunächst ein wenig indisponiert, sorgte dann aber für die Vorentscheidung: Nürnbergs Dupree McBrayer (links) im Heimspiel gegen Ehingen. 

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Wirkte zunächst ein wenig indisponiert, sorgte dann aber für die Vorentscheidung: Nürnbergs Dupree McBrayer (links) im Heimspiel gegen Ehingen. 

In der Vorwoche waren die Falcos mehr oder weniger direkt aus dem Mannschaftsbus aufs Feld gestolpert und das mit dem Stolpern hörte in den folgenden 40 Minuten auch nicht wirklich auf. Wegen einer Vollsperrung auf der Autobahn waren Nürnbergs Zweitliga-Basketballer viel zu spät in Trier angekommen, als alleinige Entschuldigung für die peinliche 55:90-Niederlage wollten sie das aber nicht gelten lassen.

Am Samstagabend war ihnen vor eigenen Fans anzumerken, dass sie gegen das Team Ehingen Urspring etwas gerade rücken wollten. Vier Minuten und vier Sekunden klappte das hervorragend. Danach hinterließ auch dieser Auftritt zunächst mehr Fragen als Antworten. Am Ende leuchtete ein 85:74 auf dem Videowürfel der Kia Metropol Arena.

Ein früher Bruch im Spiel

Während sich die neu formierte Mannschaft von Vytautas Buzas in der noch jungen Saison bislang fast ausschließlich mit den Spitzenteams der Liga hatte messen müssen, reiste der Gegner diesmal als potenzieller Abstiegskandidat an. Nürnberg will das in dieser Spielzeit auf keinen Fall sein, allerdings wird es dazu in den kommenden Wochen weitere Leistungssteigerungen brauchen.

Gegen Ehingen brachten die Falcons fünf der ersten sechs Angriffe perfekt durch, beim Stand von 14:5 beantragte der ehemals in Nürnberg beschäftigte Felix Cerny eine Auszeit und gab dem Spiel eine andere Richtung. Mitte des zweiten Viertels hieß es plötzlich 27:28, weil es die Falcons nicht verstanden, ihre Größenvorteile in der Zone auszuspielen, weil der wochenlang verletzte Evan Taylor noch Anlaufschwierigkeiten hatte und die Gäste trotz diverser Fehlwürfe einfach weiter selbstbewusst draufballerten. Die Belohnung: eine hauchdünne 44:43-Führung zur Pause.

Buzas gehen die Gesprächsthemen nicht aus

Die Gesprächsthemen dürften dem dauergesprächsbereiten Buzas in der Kabine also nicht ausgegangen sein; schläfrige Verteidigung, nicht zu Ende gespielte Systeme, unnötige Ballverluste - Themen gab es ja genug. Themen, die auch nach dem Seitenwechsel akut blieben. Das dritte Viertel eröffnete Kapitän Sebastian Schröder mit einem kleinen persönlichen Run, weil darauf aber in kürzester Zeit die Turnover 13, 14 und 15 folgten, stand es bald wieder unentschieden: 49:49.

Dass die im Vergleich zur Vorsaison auf so vielen Positionen veränderte Nürnberger Mannschaft Anlaufzeit brauchen würde, war abzusehen. Gegen Ehingen waren es aber vor allem individuelle Fehler, die das Aufeinandertreffen spannender als nötig machten. 66:62 stand es nach 30 Minuten, auch im Schlussabschnitt sahen 921 Zuschauer - darunter drei unerschütterliche Ehinger - zunächst, dass sich kein Team abzusetzen vermochte.

Und plötzlich wird die Halle laut

Laut wurde es erst fünf Minuten vor Schluss. Nürnbergs Jonathan Maier stopfte den Ball mit Autorität in den Korb, kurz darauf nahm Antreiber Schröder unter viel Applaus Platz auf der Bank - allerdings nur, um kurz durchzuschnaufen. Natürlich würde er in dieser engen Partie noch einmal gebraucht werden, dachte wohl nicht nur er.

Tatsächlich durfte er aber länger sitzen bleiben, weil der starke Tim Köpple ansatzlos einen weiteren Dreier traf und der bis dahin enttäuschende Dupree McBrayer mit drei guten Aktionen für die Vorentscheidung sorgte. Zunächst durfte er relativ ansatzlos zum Ehinger Korb spazieren, danach blockte er Antonio Pilipovic spektakulär, um dann mit einem Dreier beim Stand von 83:70 die letzte Auszeit der Gäste zu erzwingen. Der Rest war Ballermann-Disco aus den Boxen, pure Freude auf den Tribünen und große Erleichterung bei allen mit dem Falken auf dem Trikot.

Verwandte Themen


1 Kommentar