Nürnbergers FCN-Faible: Und immer wieder Osnabrück

18.11.2020, 05:49 Uhr

Knapp 30 Minuten sind vorbei. Der Club begegnet nicht Osnabrück, sondern klassenhöheren Frankfurtern. Im Testspiel am Donnerstag. Und setzt auf Trainingsplatz vier, der neben dem Eintracht-Stadion in der spätherbstlichen Sonne liegt und durch die sensationelle Stadtwald-Färbung noch stimmungsvoller wirkt, plötzlich mehr als einen Akzent.

Pfosten-Pech und Osnabrück-Erfahrung

Nürnberger-Köpke-Nürnberger. Nach einem ebenso schnell wie direkt vorgetragenen Angriff über halblinks ist ein im Vorwärtsgang zuvor weitgehend unauffälliger FCN der Führung auffällig nahe. Es ist ein Spielzug in diesem Fall mutig attackierender Gäste, die nach Krauß' entschlossener Balleroberung die Kugel konsequent ins letzte Drittel treiben und in Person von Fabian Nürnberger an den rechten Pfosten setzen. Die beste Aktion des 21-Jährigen, der in krankheitsbedingter Abwesenheit von Robin Hack auf der Außenbahn aufgeboten einige auffällige Momente hat, bedeutet aus Club-Sicht fast das 1:0. Erzielen wird dieses der FCN erst nach der Pause. Fabian Nürnberger hat wie die meisten seiner Mitstreiter da schon Platz gemacht für andere Teamkollegen. Der Torschütze? Johannes Geis.

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Als Johannes Geis am 25. August 2019 für den FCN traf - der Club begegnete nicht klassenhöheren Frankfurtern, sondern Osnabrück - hatte eben jener Fabian Nürnberger, zu Beginn der zweiten Hälfte für Tim Handwerker eingewechselt, sein Profi-Debüt gegeben.Beim Wiedersehen mit den Lila-Weißen an der Bremer Brücke bereitete der gebürtige Hamburger, der sich als spielgewandter Linksverteidiger der Regionalliga-Vertretung schon in der Spielzeit davor bei den Profis bewarb, Hanno Behrens' Siegtreffer vor. Mit einer Flanke aus dem linken Halbfeld. Als Shootingstar am FCN-Firmament gar durfte sich der talentierte Youngster nach dem Relegationshinspiel gegen Ingolstadt fühlen. Nürnberger erzielte beim 2:0-Sieg gegen die Schanzer beide Tore.

"Schritt nach vorne"

Dass das Nordlicht das Zeug zum Fixstern einer erfolgreichen Club-Mannschaft hat, soll in dieser, noch recht holprig verlaufenden Zweitliga-Runde Bestätigung finden. "Die letzte Saison war für mich eine Einfindungsphase im Profibereich, ich habe viel Neues gelernt und musste mich an die Spielweise und das Niveau gewöhnen. Jetzt möchte ich zeigen, dass ich einen Schritt nach vorne machen kann und in der 2. Liga angekommen bin", ließ Nürnberger Anfang September anlässlich der Verlängerung seiner nun bis 2023 gültigen Arbeitspapiere verlauten.

Als Stammkraft hat sich der auch in der Mittelfeldzentrale oder auf einer Halbposition einsetzbare 21-Jährige beim Club seitdem etabliert. In allen acht Pflichtspielen kam Nürnberger in der laufenden Saison bislang zum Zug. Dass der smarte Allrounder, der große Ballfertigkeiten mit Engagement, einer schnellen Auffassungsgabe und einer wohltuenden Selbstsicherheit verbindet, in der aus FCN-Sicht noch recht grauen Zweitliga-Saison noch keine Farbtupfer respektive großen Akzente setzten konnte, gehört zur Wahrheit dazu. Vielleicht muss Nürnbergers Club ja erst wieder Osnabrück begegnen (Montag, 20.30 Uhr, Live-Ticker auf nordbayern.de). Klassentiefere Ingolstädter will man so schnell ja nicht mehr treffen.