Nachgelegt in Osnabrück: Behrens köpft den FCN ins Glück

8.2.2020, 14:51 Uhr
Ebnete mit seinem Tor den Weg zum Sieg: Club-Kapitän Hanno Behrens (Mitte).

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / DaMa Ebnete mit seinem Tor den Weg zum Sieg: Club-Kapitän Hanno Behrens (Mitte).

Die Übung klingt eigentlich nicht sonderlich kompliziert: Man gewinnt ein Fußballspiel, wartet eine Woche – und gewinnt dann wieder ein Fußballspiel. Kein Hexenwerk eigentlich, zumal in der 2. Fußball-Bundesliga. Der 1. FC Nürnberg mühte sich in dieser Angelegenheit bis zum Samstagmittag dennoch vergeblich. Zwei Pflichtspielsiege hintereinander waren dem Club zuletzt im schönen Frühjahr 2018 gelungen.

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FCN besteht die Bewährungsprobe an der Bremer Brücke

Beim VfL Osnabrück sollte diese Statistik verbessert werden, der Anfang war mit einem 2:0-Erfolg gegen den SV Sandhausen am vergangenen Sonntag schon gemacht. Der zweite Schritt geriet beim 1:0-Erfolg vor 15.313 Zuschauern mühsam, aber er gelang endlich einmal wieder. Hanno Behrens belohnte mit seinem Treffer nach 60 Minuten eine vor allem kämpferisch ansprechende Leistung des FCN.

Beim überraschend starken Aufsteiger aus Osnabrück, der in der Rückrunde allerdings noch auf den ersten Sieg wartete, war Trainer Jens Keller zu personellen Umbauarbeiten gezwungen. Michael Frey fehlte nach seiner Gelb-Roten Karte, Asger Sörensen war wegen muskulärer Probleme in Nürnberg geblieben und Philip Heise angeschlagen erst einmal auf der Bank. Für das Trio rückten Adam Zrelak, Georg Margreitter und Tim Handwerker in die Startformation.

Schweben versus freier Fall: Nürnbergs Kampf lohnt sich

"Nürnberg", so hatte das Osnabrücks Trainer Daniel Thioune vorab gesagt, "schwebt in der 2. Liga über den Dingen." Er meinte das als Kompliment, hatte aber auch zugeben müssen, dass man von diesem Schweben im bisherigen Saisonverlauf wenig gesehen hatte. Immerhin hatte der Erfolg gegen Sandhausen den freien Fall etwas gebremst und dass sie die Gelegenheit, sich noch mehr aus dem Tabellenkeller heraus zu arbeiten, nutzen wollten, merkte man in der ersten Halbzeit zumindest an der Nürnberger Zweikampfführung in der Defensive.

Der Club überließ den Gastgebern den Ball, die wussten zunächst nicht viel damit anzufangen. Erst nach einer halben Stunde wurde es für Christian Mathenia im Nürnberger Tor erstmals gefährlich. Nach einem Schnellangriff des VfL landete der Abschluss von Niklas Uwe Schmidt knapp neben dem Gehäuse. Noch knapper wurde es sieben Minuten später, als Benjamin Girth unter vollem Körpereinsatz den Ball an den Pfosten setzte. Und der Club? Blieb harmlos in der Offensive, einzig ein Freistoß von Johannes Geis aus großer Distanz landete annähernd in Tornähe (35.).

Sonnenschein, Kopfball, 1:0 für den FCN!

Im zweiten Durchgang zeigte sich dann die Sonne über dem Stadion an der Bremer Brücke – und der 1. FC Nürnberg tatsächlich häufiger in der Hälfte der Osnabrücker. Belohnt wurde der Club: Eine Stunde war absolviert, als Fabian Nürnberger von der linken Seite flankte und im Strafraum Hanno Behrens wie in alten Zeiten zum Flugkopfball ansetzte – das 1:0 war glücklich, aber nicht unverdient. Danach zog sich Nürnberg wieder zurück, wartete auf den einen Konter und hatte in der 82. Minute die Gelegenheit zur Vorentscheidung, aber am Ende einer schönen Kombination über Robin Hack und Hanno Behrens stand Osnabrücks Torwart Nils Körber sicher. Weil den Gastgebern aber auch nichts Zwingendes mehr einfiel und Hack nach einem fintenreichen Dribbling den zweiten Treffer in Minute 87 erneut verpasste, blieb es beim knappen Vorsprung der Nürnberger. Es war dann doch eine komplizierte Übung geworden, aber der Club hat tatsächlich zweimal in Folge gewonnen.

VfL Osnabrück: Körber - Ajdini, Gugganig, van Aken, Wolze - Taffertshofer (86. Henning), Heyer, Ouahim, Schmidt (67. Ceesay), Alvarez - Girth (86. Heider)

1. FC Nürnberg: Mathenia - Sorg, Margreitter, Mavropanos, Handwerker - Geis, Nürnberger (89. Heise) - Schleusener (77. Erras), Behrens, Hack - Zrelak (87. Dovedan)

Tore: 0:1 Behrens (60.) | Gelbe Karten: Alvarez, Schmidt, Wolze - Handwerker, Heise, Hack | Schiedsrichter: Reichel (Stuttgart) | Zuschauer: 15.313 (ausverkauft).

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