Pole Position! Mathenia will sich beim FCN behaupten

14.10.2020, 05:49 Uhr
Angriffslustig: Christian Mathenia ist Nürnbergs Nummer eins.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Angriffslustig: Christian Mathenia ist Nürnbergs Nummer eins.

Christian Mathenia saß im Keller und es tat sich absolut gar nichts. Und weil sich da so absolut gar nichts tat, geriet Mathenia früh in der Saison ins Hintertreffen. Alles vergessen, sagt Mathenia und spricht von einem "guten Comeback", das er das aus dem Keller heraus hingelegt hat. Es geht um: die Formel 1.

Lenkrad ja, W-Lan nein

Weil Fußballprofis nicht unerheblich viel Freizeit haben, suchen sie sich Freizeitbeschäftigungen. Eine davon beim 1. FC Nürnberg: Sie spielen an der Konsole gegeneinander - unter anderem Formel-1-Rennen. Besonders ehrgeizig ist dabei Mathenia, der sich mehr oder weniger ein kleines Auto nachgebaut hat in seinem Keller. Er ist der einzige in der Mannschaft, der wirklich an einem Lenkrad sitzt, wenn die Rennen starten. Nur bringt das alles nichts, wenn es im Keller kein W-Lan gibt. Jetzt ist es wieder da und Mathenia startet seine Aufholjagd.

"Das war ein Ansporn für mich"

Das ist der Unterschied zu seinem Arbeitsleben. Da muss Mathenia die Pole Position verteidigen. Als sich der 1. FC Nürnberg vor der Saison den jungen Tormann Christian Früchtl vom FC Bayern München ausgeliehen hat, da dachten viele: Früchtl wird spielen, weil warum soll der FC Bayern ein großes Talent nach Nürnberg ausleihen, nur damit der da dann wieder auf der Bank rumsitzt. Mathenia konnte diese Gedanken damals nachvollziehen. "Das war ein Ansporn für mich", sagt er heute, da er sich in der Gunst von Trainer Robert Klauß tatsächlich durchgesetzt hat. Früchtl sitzt tatsächlich auch in Nürnberg auf der Bank herum und Mathenia spielt. Und er spielt so, dass sein Trainer sagt: "Er hat das Vertrauen gerechtfertigt."

Eine Kamera nur für die Torhüter

Seinerseits muss Mathenia seinem neuen Anleiter vertrauen. Vor der Saison kam mit Dennis Neudahm ein neuer Torwarttrainer. Man hat sich schnell gefunden, sagt Mathenia heute. Gemeinsam probieren sie ein paar neue Dinge aus.

Zum Beispiel steht neuerdings bei jedem Spiel eine Kamera, die nur das Torhüterspiel aufzeichnet. Entdeckt sollen im nachfolgenden Videostudium Verbesserungsmöglichkeiten in den Disziplinen "Tor- und Raumverteidigung", sagt Mathenia. Vor allem mit Blick auf den letzten Aspekt sah er Verbesserungsbedarf bei sich. Heißt: Wie verhält man sich bei Flanken, die der Gegner in den Strafraum schlägt. Wie man sich bei Bällen verhält, die man selbst nach vorne schlägt, weiß Mathenia dagegen. Dennoch ist seine Quote in dieser Hinsicht schlechter geworden. Die Präzision der von Mathenia weit geschlagenen Bälle ist von 71 auf 52 Prozent gefallen. Mathenia nimmt die Zahlen gelassen zur Kenntnis und findet schnell eine Erklärung.

Lob für Trainer Klauß

In der vergangenen Saison hat er vor allem ruhende Bälle nach vorne geschlagen, Abstöße also. Jetzt wollen sie - schon mit diesen Abstößen beginnend - den Ball flach von hinten herausspielen. Eine Möglichkeit, die Quote hoch zu halten, ist damit verloren. Stattdessen sind es jetzt oft klärende Bälle, die Mathenia nach vorne schlägt - unter Bedrängnis und mit entsprechender Streuung.

Mathenia nimmt die schlechte Quote hin, weil er das mit dem spielerischen Aufbau "grundsätzlich besser" findet. Er glaubt auch, dass der gesamte Club besser wird in dieser Saison, weil der Trainer "Zugang zu uns hat". Dieser Zugang zu den Spielern führt zu einem schöneren Spiel, hofft Mathenia. "Ich sehe die Verbesserungen", sagt er - und meint da nicht sein Leben im Keller.

+++ Wieder lange Pause! Misidjan bleibt das Pech treu +++


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