Rote Zahlen beim Club: Meeske hofft auf "Befreiungsschläge"

6.10.2016, 18:30 Uhr
Der Mann der Zahlen weiß: Die immensen Altlasen beim lassen sich nur durch "außerordentliche Erlöse abbauen".

© Sportfoto Zink / JüRa Der Mann der Zahlen weiß: Die immensen Altlasen beim lassen sich nur durch "außerordentliche Erlöse abbauen".

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 Das Geschäftsjahr 2015/16 schloss der Club mit einem Fehlbetrag von 1,9 Millionen Euro ab. Zum Bilanzstichtag 30. Juni 2016 erhöhten sich die Verbindlichkeiten um 1,5 Millionen auf 17,7 Millionen Euro.

Im Vorjahr hatte der 1. FCN 2,1 Millionen Euro Miese gemacht. Der Stand der Verbindlichkeiten hatte am 30. Juni 2015 16,2 Millionen Euro betragen. Im Geschäftjahr 2015/16 erhöhte sich das so genannte negative Eigenkapital - der nicht durch Vereinsvermögen gedeckte Fehlbetrag in der Jahresbilanz - auf 5,1 Millionen Euro (Vorjahr 3,2). Dem gegenüber stünden aber laut Vereinsangaben "stille Reserven in ausreichender Höhe".

Miese und ein "Puffer"

Das negative Eigenkapital ist im Lizenzierungsverfahren der DFL der entscheidende Wert zur Beurteilung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit. Ist er negativ, dann muss der Verein die Auflage erfüllen, diesen pro Jahr um fünf Prozent abzubauen. Stichtag bei der DFL-Prüfung ist allerdings nicht das Ende des Geschäftsjahres, sondern der 31. Dezember. Beim FCN standen diesbezüglich Ende 2015 rund 6,7 Millionen Euro Miese zu Buche, was zur Folge hatte, dass er wegen des Auflagenvorstoßes 817.000 Euro Vertragsstrafe zahlen musste. Aktuell geht Meeske fest davon aus, dass der Club die Auflage diesmal erfüllen kann. Dazu wäre eine Reduzierung von 6,7 auf rund 6,4 Millionen Euro erforderlich; Meeske rechnet bis Jahresende mit einem Wert von rund 5,8 Millionen Euro. "Somit gibt es einen Puffer von etwa 600.000 Euro", wie Meeske anmerkte.

Angesichts der Rahmenbedingungen im Fußball-Unterhaus mit deutlich geringeren Einnahmemöglichkeiten wertet Meeske die vorgelegten Zahlen als Beleg dafür, dass sich der Verein auf dem Weg zur wirtschaftlichen Konsolidierung befindet - wenn auch dezent. "Wir haben viele kleine Schritte in die richtige Richtung gemacht. Ein positiver Trend ist erkennbar. Die großen Befreiungsschläge sind allerdings noch ausgeblieben, die Lage bleibt schwierig", räumte der Club-Finanzchef ein.

Die Altlasten drücken - Transfererlöse erforderlich 

Nach wie vor herrsche ein "Transferdruck" im mittleren siebenstelligen Bereich. 2015/16 betrug der Nettotransferüberschuss laut Meeske 5,4 Millionen Euro (Vorjahr 2,3). Das immense Volumen an Altlasten, das sich schwerpunktmäßig ab der Saison 2013/14 angestaut hat, lässt sich "nur durch außerordentliche Erlöse - sprich: Transfers - abbauen", betonte Meeske.

Umsatzerlösen von 46,2 Millionen Euro (Vorjahr 47,2) standen in der Saison 2015/16 Aufwendungen von 48 Millionen Euro (Vorjahr 49,3) gegenüber. Der größte Posten bei den Ausgaben ist nach wie vor der Personaletat im Lizenzbereich mit 16,2 Millionen Euro (Vorjahr 16,0). Auf der Einnahmenseite stiegen die Spielerträge von 9,3 auf 10,7 Millionen Euro, auch bei den TV-Geldern verzeichnete der FCN Mehreinnahmen (12,2 Millionen Euro/Vorjahr 11,1). Die Werbeeinahmen reduzierten sich hingegen von 6,9 auf 5,6 Millionen Euro.

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