Leichtathletik-DM

Sascha Babels Tragödie an der Ostseeküste

1.8.2021, 10:23 Uhr
Sascha Babel bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften. 

© Ralf Görlitz, NN Sascha Babel bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften. 

Der 18-Jährige hatte sich gleich in drei Sprintdisziplinen der U20 qualifiziert, die 100 Meter am Samstag sollten der Aufgalopp sein für die 200 Meter und die 110 Meter Hürden, seine beiden noch besseren Übungen. Doch auch bei den 100 Metern sind die Leistungen des Neuzugangs von der LG Landkreis Roth unter Trainer Jan Schindzielorz explodiert. Heuer knackte er die Marke von elf Sekunden, hatte bis zum Wochenende von 10,80 Sekunden stehen.

In Rostock gewann er seinen Vorlauf, im Halbfinale lief er den besten Sprint seiner Laufbahn - bis zehn Meter vor dem Ziel. Da reißt ein Muskel im Oberschenkel. Sascha Babel humpelt noch über die Linie und muss dann von seinem Vater ins Krankenhaus gefahren werden. Die Uhr stoppt für ihn bei fabelhaften 10,69 Sekunden, natürlich wäre er ohne die Verletzung noch schneller gewesen und möglicherweise sogar in Finale eingezogen.

Aber das war nun wirklich egal. "Sehr, sehr bitter", kommentierte Trainer Schindzielorz. Für Babel seinen nicht nur die Titelkämpfe vorzeitig beendet gewesen, sondern auch die gesamte Saison. Im September wäre er dank seiner Topform noch einmal für einen Länderkampf mit dem bayerischen Team nominiert gewesen – jetzt gilt es, die Verletzung ("Solche Muskelverletzungen kommen meist aus dem Nichts", so Schindzielorz) auszukurieren.

Sascha Babels Tragödie an der Ostseeküste

© Ralf Görlitz, NN

Nicht ganz so dramatisch wie bei ihrem Vereinskameraden verlief der Auftritt von Lea Knauer: Eine Altersklasse tiefer, in der U18, war sie in ihrem Vorlauf über 100 Meter Hürden laut ihrem Trainer "gut unterwegs". Doch dann kam die vorletzte Hürde. An der blieb sie hängen. "Dann war der Rhythmus weg und damit das Rennen verloren." Mit 15,04 Sekunden blieb sie letztlich weit hinter ihrer Bestleistung zurück. Ihr Trost: Auch mit 14,43 Sekunden wäre das Finale recht weit entfernt gewesen, dazu wäre eine Zeit von 14,10 nötig gewesen. An Rang 25 war sie gesetzt, als 26. verabschiedete sie sich von Rostock.

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