Spielabbruch in der Champions League: Genau das ist Rassismus

9.12.2020, 14:11 Uhr

Es ist eigentlich immer ein Fehler, sich in den Kommentarspalten auf Facebook zu verlieren. Nachdem man aber einer Art soziologischem Voyeurismus nachgebend Profile aufgeklickt und in die Welt der Menschenhasser geblickt hat, erkennt man, warum es so wichtig war, dass Basaksehir Istanbul am Dienstagabend die Champions-League-Partie in Paris abgebrochen hat.

Zuvor hatte der vierte Schiedsrichter Basaksehirs Co-Trainer Pierre Webo in seiner Muttersprache als "negru", als Schwarzen, bezeichnet – über die Außenmikrofone wurden seine Worte in die Wohnzimmer übertragen. Warum das kein Rassismus-Skandal ist, aber sehr wohl rassistisch, hat Alexander Aulila für unser Medienhaus differenziert. Es ist wahrscheinlich, dass der rumänische Schiedsrichter kein Rassist ist. Für die Diskussion ist das unerheblich.

Jede Diskussion kann zu einem Lernerfolg beitragen

Rassismus ist Rassismus, egal ob unbedacht oder bewusst formuliert. Viele, die Rassismus nie erlebt haben, müssen das lernen. Jeder Spielabbruch, jede digitale Diskussion kann zu einem Lernerfolg beitragen – und zu einer Welt, in der Menschen als Menschen bezeichnet und behandelt werden – egal, wie sie aussehen.

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