Samstag bei der Eintracht

Die nächste Reifeprüfung: So will das Kleeblatt auch in Braunschweig erfolgreich sein

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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30.11.2023, 15:00 Uhr
Kunstvoll zum ersten Auswärtssieg unter Zorniger: Armindo Sieb ließ Fürth vor einem Jahr in Braunschweig jubeln.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Kunstvoll zum ersten Auswärtssieg unter Zorniger: Armindo Sieb ließ Fürth vor einem Jahr in Braunschweig jubeln.

Der Ausflug nach Braunschweig wird für Alexander Zorniger eine kleine Zeitreise. Im November 2022 schenkte Armindo Sieb seinem neuen Trainer mit einem sehenswerten Fallrückzieher den zweiten Sieg im zweiten Spiel und damit den perfekten Einstand, die Erleichterung über das nächste Erfolgserlebnis in einem bis dahin so schwierigen Fußballjahr war nach dem 1:0 im Eintracht-Stadion bei allen Fürthern riesig.

Wenn Zorniger mit seiner Mannschaft am Samstag (13 Uhr/Sky) wieder nach Braunschweig reist, ist vieles anders. Das Kleeblatt hat ja zuletzt vier Spiele in Folge zu Null gewonnen und ist dank dieser Serie bis auf den fünften Tabellenplatz geklettert. Mit einem Sieg beim Tabellenvorletzten wäre, bei entsprechenden Ergebnissen der Konkurrenz, sogar der Sprung auf einen direkten Aufstiegsplatz möglich.

Das Selbstverständnis der SpVgg Greuther Fürth

Über solcherlei Eventualitäten spricht in Fürth aber niemand, auch der Trainer nicht - der es lieber mit einer Maxime von Sepp Herberger hält. "Ein Trainer, der wesentlich intelligenter war als ich, hat mal gesagt: Das nächste Spiel ist immer das schwerste", betont Zorniger. "Wir kommen jetzt in eine Region, wo auch in Fürth das Selbstverständnis sagt: Da gehören wir hin." Dennoch, warnte der 56-Jährige, sei die zweite Liga "eine enge Geschichte", eine Liga, in der jeder jeden schlagen kann.

Alexander Zorniger will allerdings eh nicht so sehr auf die anderen schauen, sondern lieber auf das, was er beeinflussen kann. "Es gehört mit zum Entwicklungsprozess einer Mannschaft, wie dicht sie auch diese Woche wieder an ihr Leistungsmaximum kommt", betont der Trainer, der darin "immer auch die Verantwortung jedes einzelnen Spielers" sieht. Es wird am Samstag also eine erneute Reifeprüfung für das zuletzt immer stabilere Gesamtgebilde, das beim letzten Auswärtsspiel in Kaiserslautern zeigte, dass es auch in fremden Stadien erfolgreich sein kann.

Auf dem Betzenberg zeigten die Fürther vor einigen Wochen ihr bestes Auswärtsspiel in diesem Kalenderjahr - angesichts dessen man fast vergessen konnte, dass diese Mannschaft seit langem das leidige Thema "Auswärtsschwäche" begleitet. Fünf Punkte hat die Spielvereinigung erst außerhalb von Fürth geholt. Der Ausflug nach Braunschweig wird also auch ein zeigen, wie weit Zornigers Kollektiv auf seinem Weg zu einer Spitzenmannschaft schon ist - in der bis auf die verletzten Luca Itter und Niko Gießelmann voraussichtlich alle Spieler fit sein werden.

"Ich bin weit davon entfernt zu sagen, dass wir über einen längeren Zeitraum super, super stabil sind", sagt Zorniger, der aus dem Kaiserslautern-Spiel vor allem "das Grundverhalten gegen einen Gegner, der sich nicht extrem viel am Spiel beteiligen wird" mitnehmen - und am Samstag genauso ausgelassen wie vor einem Jahr jubeln will.

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