Leihe zu Hatayspor

Drei Wochen nach dem Erdbeben: Wie geht es für Fürths Jeremy Dudziak weiter?

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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2.3.2023, 09:00 Uhr
Im Trainingslager in Belek sah man Jeremy Dudziak (rechts) Anfang Januar sogar mal wieder mit Gideon Jung und anderen Kollegen lachen.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, NN Im Trainingslager in Belek sah man Jeremy Dudziak (rechts) Anfang Januar sogar mal wieder mit Gideon Jung und anderen Kollegen lachen.

Glaubt man Leuten, die Jeremy Dudziak besser kennen, musste er sich vor drei Wochen barfuß in Sicherheit bringen. Die verheerenden Erdbeben in der Türkei und in Syrien erlebte der Spieler des Kleeblatts beinahe im Epizentrum mit. Körperlich hat der 27-Jährige, den die Fürther kurz zuvor an den türkischen Erstligisten Hatayspor ausgeliehen hatte, alles gut überstanden, psychisch aber dürften ihn die Bilder von völlig zerstörten Städten und die Tatsache, dass ein ehemaliger Mitspieler tot aufgefunden wurde, stark belastet haben.

Am 7. Februar machte sich Dudziak auf den Heimweg nach Nürnberg, wo er "den Kopf freikriegen, den Schock verdauen und alles, was passiert ist, verarbeiten" sollte, wie sein Berater Kevin Reuter damals dieser Redaktion sagte. Mit seinem Klienten hatte Reuter vereinbart, dass der in den kommenden Tagen erstmal in Deutschland "ankommen soll, dann beschäftigten wir uns damit, wie es für Jeremy weitergeht".

Rückkehr nach Fürth? Eher nicht

Nur: Wie es für Jeremy Dudziak weitergeht, ist auch Anfang März noch offen. Beim Kleeblatt wollte man zuletzt nichts überstürzen und Dudziak alle Zeit der Welt geben, sein Berater reagiert auf Nachfrage auch sehr wortkarg. "Es sind noch ein paar Transferfenster offen", erzählt Reuter, wenn man ihn auf Dudziaks Zukunft anspricht. "Wir sind am Schauen."

Dudziaks Leihverein Hatayspor hatten sich wegen der Zerstörungen rund um Antakya kurz nach den Erdbeben aus der Süper Lig zurückgezogen. Eine Rückkehr zum Kleeblatt, wo der Mittelfeldspieler noch einen bis zum Sommer 2024 gültigen Vertrag besitzt, erscheint allerdings sehr unwahrscheinlich - auch, weil Dudziak in der Vergangenheit mehrmals signalisiert haben soll, den Verein verlassen zu wollen.

"Stand jetzt kann man nichts ausschließen", sagt Medien-Profi Reuter. Dudziak, der noch eine Wohnung in Nürnberg hat, sei derzeit meist bei seiner Familie in Hamburg und trainiere individuell. Über seine Zeit in der Türkei reden will er aber nicht - weder mit diesem noch mit anderen Medien. "Wir hatten schon Anfragen vom 'Sportstudio' und von 'Sky'", berichtet sein Berater. "Es kommen regelmäßig Anfragen. Ich habe ihm gesagt, dass er sich melden soll, wenn er dazu bereit ist."

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