Mit Raum, Teuchert und Löwen

Ein Fürther bei Olympia: Stach kickt in Tokio

5.7.2021, 10:42 Uhr
Der steile Aufstieg geht weiter: Bald wird Anton Stach (Mitte) mit dem Kleeblatt in der Bundesliga spielen, vorher fliegt er aber nach Japan.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Der steile Aufstieg geht weiter: Bald wird Anton Stach (Mitte) mit dem Kleeblatt in der Bundesliga spielen, vorher fliegt er aber nach Japan.

Natürlich hatte Rachid Azzouzi große Hoffnungen, sonst hätte er Anton Stach ja nicht nach Fürth geholt. "Mit Anton haben wir einen Spielertyp dazugewonnen, den wir so in unserem Kader noch nicht hatten", sagte der Geschäftsführer Sport der SpVgg Greuther Fürth vor knapp einem Jahr. "Trotz seiner Körpergröße ist er mit guten fußballerischen Voraussetzungen ausgestattet und auch charakterlich einwandfrei."

Damals wunderte sich mancher Beobachter über die Lobeshymnen. Stach hatte zwar in der U17 von Werder Bremen und der U19 des VfL Osnabrück gespielt, der Sprung in den Profifußball gelang ihm zunächst aber nicht. Also spielte er fortan beim SSV Jeddeloh II in der Regionaliga Nordost, anschließend auch bei der zweiten Mannschaft des VfL Wolfsburg, von dem das Kleeblatt den damals 21-Jährigen im Mai 2020 verpflichtete.

Beim Kleeblatt schaffte er schnell den Sprung vom Einwechsel- zum Stammspieler, vor allem in der Rückrunde der Aufstiegssaison wunderte sich niemand mehr über Azzouzis Schwärmereien. Stach war präsent, holte sich in Zweikämpfen die Bälle, baute das Spiel auf und wurde mit jedem Spiel wichtiger für die Spielvereinigung. Als er gegen den VfL Bochum sein erstes Zweitliga-Tor schoss, saß U21-Nationaltrainer Stefan Kuntz auf der Tribüne - und war begeistert.

Also nahm er Stach, genauso wie seinen Vereinskollegen David Raum, mit zur U21-Europameisterschaft, wo beide zusammen auf dem Platz standen. "Das waren Gänsehaut-Momente. Als wir die Nationalhymne am Anfang des Spiels gesungen haben, musste ich mich kneifen", sagte Stach hinterher im Podcast. "Ob ich wirklich hier stehe und selbst mitspielen darf, das war unglaublich. Als ich das Trikot angezogen habe, war ich im Tunnel."

Inzwischen darf er sich U21-Europameister nennen und ab August mit dem Kleeblatt in der ersten Bundesliga spielen - wo er die ersten beiden Partien allerdings wegen einer Rotsperre verpassen wird. Vor dem Bundesliga-Abenteuer aber geht für Anton Stach der Traum eines jeden Sportlers in Erfüllung: Mit der deutschen Nationalmannschaft fliegt er am 13. Juli zu den Olympischen Spielen nach Japan, wo ab dem 22. Juli die Gruppenphase des Fußballturniers beginnt. Am Montagvormittag hat der DFB das 19-köpfige Aufgebot bekanntgegeben, Stach wird dann auch wieder seinen ehemaligen Kollegen David Raum treffen, der zur TSG Hoffenheim gewechselt ist.

Ebenfalls im Flieger sitzen werden die ehemaligen Nürnberger Spieler Cedric Teuchert und Eduard Löwen. Teuchert bringt von Union Berlin seinen Mitspieler Max Kruse mit, Löwen wird nach einem durchwachsenen Jahr bei Hertha BSC nach dem olympischen Ausflug künftig für den VfL Bochum auflaufen.

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