Akute Abstiegsgefahr

Kleeblatt-Krise: Fürth trennt sich von Trainer Siewert

Sara Denndorf

Werkstudentin

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05.05.2025, 19:35 Uhr
Hertha als Schicksalsgegner: Gegen die Berliner feierte Jan Siewert in der Hinrunde seinen ersten Sieg als Trainer der SpVgg Greuther Fürth. Nach der 0:1-Niederlage im Olympiastadion in der Rückrunde trennt sich das Kleeblatt von dem 42-Jährigen, der nicht einmal ein halbes Jahr am Ronhof arbeitete.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Hertha als Schicksalsgegner: Gegen die Berliner feierte Jan Siewert in der Hinrunde seinen ersten Sieg als Trainer der SpVgg Greuther Fürth. Nach der 0:1-Niederlage im Olympiastadion in der Rückrunde trennt sich das Kleeblatt von dem 42-Jährigen, der nicht einmal ein halbes Jahr am Ronhof arbeitete.

Kein Sieg in den vergangenen acht Spielen, nur ein Treffer in den letzten fünf Partien und aktuell nur noch drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang: Spätestens nach der 0:1-Niederlage am Sonntag bei Hertha BSC ist die SpVgg Greuther Fürth akut abstiegsgefährdet. Auf die zuletzt ernüchternden Leistungen, blut- und ideenlosen Auftritte sowie das Taumeln in Richtung 3. Liga reagiert der Verein nun und trennt sich offenbar von Jan Siewert.

Bereits nach dem Fürther Fiasko im Olympiastadion hatte Sportdirektor Stephan Fürstner eine Jobgarantie für Siewert vermieden: „Wir werden alles in Ruhe analysieren. Wir machen nichts Wildes und werden nicht in Aktionismus verfallen.“ Einen Tag später vollzieht der Verein nun die Trennung von Jan Siewert nach knapp sechs Monaten.

„Wir haben uns zu dieser schweren Entscheidung entschlossen, um der Mannschaft im Endspurt der Saison einen neuen Impuls zu geben. Jan hat in den letzten Monaten sehr viel Energie bei uns reingesteckt und maßgeblich dabei mitgeholfen, dass wir den Klassenerhalt in der eigenen Hand haben“, erklärt Sportdirektor Stephan Fürstner dazu. Leider sei es aber in den letzten Wochen nicht gelungen, den letzten Schritt zu gehen. „Wir danken Jan für seinen unermüdlichen Einsatz und wünschen ihm für die Zukunft von Herzen alles Gute“, heißt es weiter.

Jan Siewert selbst ist weiterhin davon überzeugt, „dass das Kleeblatt die Klasse halten wird“. Er drücke der „Mannschaft, Staff und allen drumherum dafür die Daumen“.

Der 42-Jährige hatte beim Kleeblatt im November 2024 als Nachfolger von Alexander Zorniger beziehungsweise Interimstrainer Leo Haas übernommen. „Ich gehe die Aufgabe beim Kleeblatt mit großer Zuversicht an, denn ich bin überzeugt davon, dass diese schwere Situation nicht nur meistern, sondern auch gestärkt daraus hervorgehen können“, wurde der neue Cheftrainer damals zitiert. Zum Zeitpunkt, als Siewert die Fürther Truppe übernahm, trennten die Franken zwei Punkte Vorsprung vom Relegationsrang, den damals wie heute Preußen Münster belegt. Zwei Spieltage vor Saisonende liegt der Abstand bei drei Punkten.

Besonders besorgniserregend war aus Fürther Sicht, dass das Kleeblatt in den vergangenen Wochen zunehmend gehemmt und blutleer zu agieren schien und gar nicht mehr in den Tritt kam. Zugleich deutete Konkurrent Münster an, zum Saisonendspurt nochmal vom Trainereffekt zu profitieren und einen neuen Auftrieb zu finden: Unter Interimstrainer Christian Pander feierte die Truppe bei dessen Debüt einen 5:0-Auswärtssieg gegen den Aufstiegskandidaten Magdeburg.

Beim Kleeblatt erhofft man sich offenbar, ebenfalls durch einen Trainerwechsel einen neuen Impuls zu setzen und den gegenwärtigen Trend zu brechen. An den letzten beiden Spieltagen haben die Fürther in Hannover und daheim gegen den Hamburger SV die Möglichkeit, wichtige Zähler auf dem Weg zum Klassenerhalt einzufahren. Die Spielvereinigung teilt in der Pressemitteilung vom Montagabend mit, dass sie aktuell die Nachfolge regle und zeitnah darüber informieren will. Wie die Bild-Zeitung erfahren haben will, könnte wohl zunächst Roberto Hilbert, der bisherige U19-Trainer, für die verbliebenen Spiele übernehmen. Der langjährige Bundesliga-Profi, der für das Kleeblatt, aber auch für Stuttgart oder Leverkusen auflief, macht momentan seine Pro-Lizenz. Der Verein selbst machte dazu bislang keine Angaben.

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