Kolumne zum Kleeblatt
Laubenweg 60: Der Club hat ein Bratwurst-, das Kleeblatt ein veganes Problem
Nürnberger Nachrichten
Fußballspiele der beiden fränkischen Zweitligisten sind in letzter Zeit eher selten wirkliche Leckerbissen. Deshalb schweift der Blick bisweilen auch über den Tellerrand - wo man als Reporter dann schnell bei einem Thema landet, das im Grunde ja auch etwas mit Tellerrändern zu tun hat: Essen.
Der Kollege Keblawi, der den 1. FC Nürnberg seit vielen Jahren journalistisch begleitet, hat schon viele Probleme rund um den Club ausgemacht, doch kaum eines sorgte für so viel Aufsehen wie dieses: "Der 1. FC Nürnberg hat ein Bratwurst-Problem", schrieb der Kollege. "Es gibt rund um dieses Stadion nach ersten, vorsichtigen Eigenrecherchen keine Möglichkeit, sich anständige Bratwürste zu kaufen."
Beim Fußball, zu dem für viele Menschen genau zwei Dinge gehören: Bratwurst und Bier. Aus dem Umfeld des Ronhofs sind derlei Klagen bislang nicht bekannt. Wer den Laubenweg entlangradelt, kann die frischen Fränkischen beim "Rondell" schon riechen, die Würste im Stadion werden, nach vorsichtigen Eigenrecherchen, auch regelmäßig gekauft - sind aber natürlich Brühbratwürste, die auch noch eher gebraten als wirklich gegrillt werden.
Der Autor dieser Kolumne hat seinen Bratwurst-Hunger, wie hier zu lesen war, allerdings ohnehin auf der Fahrt nach Rostock gestillt, weshalb es vor dem Anpfiff gegen Heidenheim eine fleischlose Stärkung sein sollte. Als M., ein Experte für veganes Essen, das "vegane Schnitzel" erblickte, war die jedoch Verwunderung groß: Huch? Mayonnaise auf einem vermeintlich tierfreien Essen? Das Kleeblatt hat zwar kein Bratwurst-, aber dafür ein veganes Problem.
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