Auswärtsspiel am Sonntag

Matchball, bekannte Gesichter und eine Besonderheit: Das wird für das Kleeblatt in Berlin wichtig

Sara Denndorf

Werkstudentin

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04.05.2025, 12:12 Uhr
Im Hinspiel drehte das Kleeblatt dank eines Doppelpacks von Noel Futkeu die Partie und feierte den ersten Sieg unter Cheftrainer Jan Siewert.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Im Hinspiel drehte das Kleeblatt dank eines Doppelpacks von Noel Futkeu die Partie und feierte den ersten Sieg unter Cheftrainer Jan Siewert.

„Alle Blumen blühen, nur das Fürther Kleeblatt nicht“, johlt man auf der anderen Seite der Stadtgrenze hämisch – insbesondere zu Derbyzeiten. Aber: In diesen Tagen scheint die Aussage tatsächlich zu stimmen. Im Frühling 2025, wenn die Gräser wuchern, die Pflanzen sprießen und die Blumen blühen, ist bei der SpVgg Greuther Fürth ganz und gar kein Aufblühen zu beobachten – im Gegenteil. Seit sieben Spielen wartet das Kleeblatt auf einen Sieg, kein Zweitligist ist aktuell länger sieglos. Dieser Durststrecke zur Folge schmilzt der Fürther Vorsprung auf die Abstiegsränge Spieltag für Spieltag dahin.

Die Ausgangslage

Mit 35 Punkten rangieren die Grün-Weißen derzeit auf dem 14. Tabellenplatz, die Aufsteiger aus Ulm und Münster sind mit je 29 Zählern auf dem Konto der Hauptkonkurrent im Kampf um den Klassenerhalt. Entsprechend wird Jan Siewert, Cheftrainer der SpVgg Greuther Fürth, nicht müde zu betonen: „Wir haben es in der eigenen Hand.“ Tatsächlich kann das Kleeblatt aus eigener Kraft den Klassenerhalt eintüten, womöglich schon an diesem Wochenende: wenn Fürth gegen Hertha gewinnt, Ulm gegen Hannover verliert und Münster in Magdeburg.

Aber wie sagte schon Lothar Matthäus zutreffend: „Wäre, wäre, Fahrradkette.“ Sämtliche Rechenspiele erübrigen sich, wenn das Kleeblatt seine Hausaufgaben erledigt – die allerdings nicht ganz so leicht ausfallen: Mit der Hertha, Hannover 96 und dem Hamburger SV warten drei hochkarätig besetzte Mannschaften an den verbliebenen drei Spieltagen auf.

Der Gegner

Dabei könnte es den Fürthern zugutekommen, dass die Hertha am vergangenen Wochenende das erreicht hat, um das man in Franken noch bangen muss: den Klassenerhalt. In einer insgesamt unzufriedenstellenden Saison stehen die Hauptstädter mit 40 Punkten auf dem elften Platz, konnten sich sämtlicher Abstiegssorgen entledigen, haben aber auch keinen Anschluss an die Aufstiegsränge. Kurz: Für Hertha geht es um Nichts, für Fürth um den existenziellen Ligaverbleib.

Dass die Berliner den Klassenerhalt inzwischen sicher haben, ist insbesondere dem erfolgreichen Aufschwung unter Neu-Coach und Ex-Fürther Stefan Leitl zu verdanken. In den vergangenen fünf Partien holte kein Zweitligist mehr Zähler als die Blau-Weißen, die darüber hinaus seit Mitte März ungeschlagen ist.

Die Spieler im Fokus

Einer der Unterschiedsspieler im Hertha-Kader hat – ebenso wie sein Trainer – eine fränkische Vergangenheit: Fabian Reese. Obwohl der Offensivmann nahezu die erste Saisonhälfte verletzungsbedingt verpasst hatte, ist er mit neun Treffern der Toptorjäger seines Teams. An seiner Seite wirbelt Ibrahim Maza, der aktuell zu den aufstrebenden und interessantesten Offensivtalenten im Fußballunterhaus wechselt und ab Sommer sein Glück in der Bundesliga, bei Bayer 04 Leverkusen, sucht.

Diese beiden Exempel verdeutlichen: In Sachen individueller Qualität ist die Hertha insbesondere im offensiven Mittelfeld stark aufgestellt. Was fehlt, ist indes ein klassischer Torjäger und Abnehmer: Kein Berliner kommt in der aktuellen Saison auf eine zweistellige Anzahl an Treffern.

Die Bilanz

Beim Kleeblatt indes steht Noel Futkeu als Fürther Toptorschütze bei zehn Treffern. Zwei der Tore erzielte er beim letzten Aufeinandertreffen mit der Hertha: Im Dezember feierten die Weiß-Grünen einen 2:1-Heimsieg – den ersten Dreier unter dem neuen Cheftrainer Jan Siewert und zugleich das Ende einer Sieglosserie.

Insgesamt spricht die Bilanz, die von zahlreichen 2:1-Ergebnissen geprägt ist – aber für die Hertha: Von bisher sieben Duellen in der 2. Bundesliga gingen die Berliner viermal als Sieger vom Platz, das Kleeblatt gewann erst zweimal.

Hoffnung macht aber die Herthaner Heimbilanz: Erst 13 Punkte holten die Berliner im heimischen Olympiastadion, das ist Ligatiefstwert.

Das Personal

Jan Siewert hat beim Gastspiel in der Hauptstadt die Qual der Wahl: Abgesehen von den Langzeitverletzten gibt es weder verletzungsbedingte Ausfälle noch Sperren zu beklagen.

Die Übertragung

Ausnahmsweise ist die Partie auch im Free-TV zu sehen: RTL überträgt die Sonntagskonferenz der 2. Bundesliga. Das Einzelspiel ist allerdings nur bei Sky zu sehen. Alternativ bieten die ARD-Audiothek, die Sportschau, rbb24 und das Vereinsradio des Kleeblatt eine Audio-Übertragung an.

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