Erinnerungen an den Aufstieg

Momente, die bleiben: Fürths Kapitän Hrgota über das Spiel gegen Düsseldorf

Sebastian Gloser

Sportredakteur

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17.2.2023, 19:00 Uhr
Der perlende Geschmack des Erfolgs: Branimir Hrgota nach dem letzten Besuch der Fortuna im Ronhof. 

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Der perlende Geschmack des Erfolgs: Branimir Hrgota nach dem letzten Besuch der Fortuna im Ronhof. 

Natürlich hat auch Branimir Hrgota in dieser Woche noch einmal zurückgeblickt; auch auf den gründlich missglückten Freitagabend vor einer Woche in Karlsruhe, aber vor allem noch weiter zurück in die Vergangenheit. Wenn an diesem Samstag (13 Uhr) Düsseldorf im Ronhof zu Gast ist, dann weckt das in Fürth besondere Erinnerungen. Nach dem letzten Besuch der Fortuna am Laubenweg war die Spielvereinigung am Ende eines völlig verrückten Sonntagnachmittages ja tatsächlich: erstklassig.

"Das bringt schon Sachen zurück", sagt der Kapitän des Kleeblatts jetzt mit Blick auf den Spielplan. Das 0:1, die Rote Karte gegen Anton Stach, die getrübte Stimmung in der Halbzeitpause, als Stefan Leitl seinen Spielern noch 15 Minuten einräumte, um die Relegation abzuwenden - solche Sachen.

Fürth gegen Düsseldorf - 21 Monate später

Und dann natürlich die Wende in der zweiten Halbzeit, als Hrgota selbst den Ausgleich erzielte, die Fortuna noch einmal in Führung ging, bevor Julian Green und Dickson Abiama ganz Fürth ins Glück schossen, während Kiel im Fernduell die Nerven verlor und letztlich glücklos Richtung Relegation taumelte. Wie die Fans - damals aufgrund der Corona-Beschränkungen vor das Stadion verbannt - den Aufstieg in die erste Bundesliga auf Distanz zu ihren Helden feiern mussten.

"Die Momente mit den Fans", sagt Branimir Hrgota über die Szenen am Stadionzaun nach dem 3:2 gegen Düsseldorf und dem Aufstieg, "das ist eine Erinnerung, die noch lange bleiben wird."

"Die Momente mit den Fans", sagt Branimir Hrgota über die Szenen am Stadionzaun nach dem 3:2 gegen Düsseldorf und dem Aufstieg, "das ist eine Erinnerung, die noch lange bleiben wird." © Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, NN

"Die Momente mit den Fans", sagt Hrgota über die Szenen am Stadionzaun nach dem irren 3:2-Erfolg gegen Düsseldorf, "das ist eine Erinnerung, die noch lange bleiben wird." Und auch der Gedanke daran, "wie glücklich wir damals waren".

21 Monate später sind sie nicht ganz so glücklich beim Kleeblatt. Nach einer einigermaßen ernüchternden Saison in dieser ersten Bundesliga ging es ja zunächst auch in der zweiten Bundesliga nicht viel besser weiter. Zweimal hat die Spielvereinigung seit diesem historischen 23. Mai 2021 den Trainer wechseln müssen, statt Aufstiegskampf steht gegen die Fortuna diesmal Abstiegskampf an. Drei Punkte Vorsprung sind es nur auf die verbotene Zone. Hrgota hat sich deshalb auch nur einen kurzen Moment der Nostalgie gegönnt, es zählt gerade nur: die Gegenwart.

Blick gerade aus, konzentrieren, von Spiel zu Spiel denken, von Trainingseinheit zu Trainingseinheit. Das sind natürlich keine besonders neuen Ansätze, aber der 30 Jahre alte Schwede, der so viel mehr Erfahrung hat als die meisten seiner Kollegen, weiß, dass es nur so funktioniert. "Sehr, sehr gute und intensive Einheiten" habe die Mannschaft in dieser Woche absolviert, berichtet Hrgota, "viel bessere" als in der Woche davor, als sie sich nach dem gewonnenen Derby schwergetan hatten, wieder das nötige Maß an Energie aufzubringen. "Wir wissen alle, dass wir eine komplett andere Leistung bringen müssen", sagt der Kapitän, Führungsspieler und Topscorer des Teams. Eine andere Leistung als beim 1:2 gegen den Karlsruher SC.

Besonderes Auge auf Hrgota

Beim 2:2 im Hinspiel gegen die Fortuna, die am Samstag den Anschluss an die Aufstiegsränge halten will, erzielte Hrgota beide Fürther Treffer, im Rückspiel wird es wohl wieder vor allem auch auf seine Qualitäten rund um das gegnerische Tor ankommen. "Wir wissen um die Qualität des Spielers", hat Daniel Thioune, der Düsseldorfer Trainer, vor dem Aufeinandertreffen konsequenterweise gesagt und auch noch einmal zurückgeblickt: "Er hatte großen Anteil daran, dass Fürth vor zwei Jahren aufgestiegen ist. Wir werden ein besonderes Auge auf ihn werfen müssen."

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