Bundesliga wartet

Schweiß, Gewichte, Parkplatz: Fazit zum Kleeblatt-Trainingslager

26.7.2021, 06:00 Uhr

Ein neuer Fan des Kleeblatts: Platzwart Mario Steger (rechts) bei der Verabschiedung der Fürther Reisegruppe.  © Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink

Das Kleeblatt hat Eindruck hinterlassen. Als sich die Fürther Reisegruppe am Freitagnachmittag ein letztes Mal auf dem Platz versammelte, da war natürlich auch Mario Steger dabei. Der sportliche junge Mann hat keine Minute des Trainingslagers verpasst, in der Bundesliga wird er demnächst trotzdem nicht dabei sein dürfen. Denn Steger ist sportlicher Leiter des USC Neukirchen, einem österreichischen Amateurverein, auf dessen schöner Anlage das Kleeblatt zuletzt eine Woche lang übte.

Mario Steger ist aber auch Platzwart - und in dieser Funktion war er immer da. Morgens, mittags, abends. Nach den heftigen Regenfällen am vergangenen Wochenende hat er seinen Rasen so lange bearbeitet, bis die Spielvereinigung endlich darauf trainieren konnte. Einem Fürther hat er damit eine besonders große Freude gemacht. Stefan Leitl wirkte nicht glücklich, als er vor einer Woche den Regen vom Himmeln prasseln und seinen Plan verschwimmen sah. "Wir wussten anfangs nicht, ob wir das Trainingslager wie geplant durchführen können", sagt der Trainer.

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Dank Steger und seinen fleißigen Helfern konnten die Fürther am Montag schon wieder auf den Rasen. Dort ging es fünf Tage lang zur Sache, das Wort "intensiv" war eines, das fast jeder nutzte, mit dem man in Österreich sprach. Klar, sie hatten ja auch einiges aufzuholen, "den ein oder anderen Inhalt konnten wir nicht umsetzen, weil uns wegen des Hochwassers drei Einheiten fehlen", so Leitl. "In Summe haben wir das Beste daraus gemacht, weshalb ich sehr zufrieden bin mit der Woche."

"Unzufriedenheit provozieren"

Der Bundesliga-Reife ist seine Mannschaft im Trainingslager einige Schritte nähergekommen - was sich auch am Samstagnachmittag zeigte. In Rottach-Egern am Tegernsee ging das Kleeblatt im Testspiel gegen die TSG Hoffenheim durch Hrgota schnell mit 1:0 in Führung, Havard Nielsen erhöhte sogar auf 2:0, nach 105 gespielten Minuten trennten sich die künftigen Konkurrenten 2:2. "Wir haben viele gute Erkenntnisse gewonnen", sagte Leitl nach dem Abpfiff, vor allem defensiv sah er noch einiges, was er in den kommenden Tagen und Wochen verbessern will.

Die Grundlagen für eine möglichst erfolgreiche Saison haben sie in Österreich gelegt. Mitunter schimpfte Leitl auf dem Platz zwar auch mal laut und ermahnte einige seiner Spieler, doch das gehört dazu. "Wir wollten viele Stressmomente im Training haben und auch mal Unzufriedenheit provozieren, um ans Maximum zu kommen", sagt der Trainer, "denn wir können es uns nicht erlauben, nur bisschen was zu machen. Es muss jeder Spieler in jeder Einheit an seine maximale Leistungsgrenze gehen, damit wir als Mannschaft besser werden."

"Wir wollen alle besser werden"

Auffällig waren vor allem die Spieler, die schon im vergangenen Jahr herausragten. Branimir Hrgota, Julian Green und Paul Seguin trieben ihre Kollegen immer wieder an, nach der letzten Einheit setzten sie sich als Mannschafts-Rat zusammen. "Wir wollen alle besser werden", sagte Seguin danach, "wenn man etwas sieht, muss man es klar ansprechen und einfordern. Gerade die neuen Spieler müssen sich an das Tempo gewöhnen, das wir spielen."

Also werden sie viel miteinander reden, um noch besser zusammenzuwachsen – auf und neben dem Platz. Wenn es am 14. August in Stuttgart losgeht, wollen sie topfit und bereit sein für die Bundesliga. Mario Steger wird dann vor dem TV mitfiebern. Der Platzwart war begeistert vom Kleeblatt, davon, wie Spieler, Trainer und Betreuer mit ihm umgingen. Als die Fürther abreisten, hatten sie mindestens einen neuen Fan gewonnen.