Stadion-Umbau beim FCN? "Ein guter Zeitpunkt"

25.2.2021, 14:45 Uhr
Wie geht's weiter mit dem in die Jahre gekommenen Max-Morlock-Stadion? Im Herbst soll eine Machbarkeitsstudie für einen Umbau vorliegen.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, NN Wie geht's weiter mit dem in die Jahre gekommenen Max-Morlock-Stadion? Im Herbst soll eine Machbarkeitsstudie für einen Umbau vorliegen.

Der Oberbürgermeister, so schien es, hatte die Frage erwartet. Obwohl der Anlass der Pressekonferenz ja ein anderer war am späten Mittwochvormittag. Die Kampagne "Nürnberg hält zamm", initiiert vom Club und umgesetzt mit der Hilfe der Stadt, der Sparkasse Nürnberg, N-Ergie und des Evangelischen Siedlungswerks, soll in schwierigen Zeiten vor allem Zuversicht spenden und das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken.

In Bezug auf den 1. FC Nürnberg hat Marcus König mehr als genug davon. "Der Club, das ist ein Gefühl", sagt der OB, selbst bekennender Fan - und auch von Amts wegen ständig mit den Perspektiven seines Lieblingsvereins beschäftigt. Das Max-Morlock-Stadion gehört der Stadt, der 1. FC Nürnberg ist Hauptmieter der Betriebs GmbH. Sodass letztlich beide Seiten daran interessiert sein müssen, die in die Jahre gekommene Spielstätte zu modernisieren. Und es auch sind.

Der Plan lautet: "Gemeinsam mit dem Club eine Zukunftsplanung aufzuziehen und aufzuzeigen", sagt König, Rossow habe gute Ideen, die mit einfließen. Und, vielleicht der entscheidende Satz: "Gute Ideen werden gutes Geld finden."

Eine Machbarkeitsstudie soll klären, was am bisherigen Standort überhaupt möglich ist, ein halbes Jahr geben sie sich Zeit dafür. "Und dann gehen wir auch raus und diskutieren das mit den Beteiligten, und da gehört der Club selbstverständlich mit dazu", sagt König.

Jährliche Instandhaltungskosten von angeblich drei bis vier Millionen Euro können und sollen es auf Dauer nicht sein: "Ich denke, es ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um das Thema Stadion ernsthafter anzugehen", sagt Rossow, der intern bereits eine Stakeholder-Analyse vorangetrieben hat, "um die Ausgangssituation zu beleuchten".

Rossow: "Ganzheitlich aufwerten"

Die ist relativ eindeutig: Ohne tiefgreifende Eingriffe in die Substanz wird das Max-Morlock-Stadion in nicht mehr allzu ferner Zukunft zum sündteuren Draufzahlgeschäft für die Stadt. Der Club wiederum könnte in einer zeitgemäßen Fußball-Arena nach der Pandemie seine Vermarktungserlöse signifikant steigern. "Ganzheitlich aufwerten" würde Rossow am liebsten das komplette Gelände, womit ein zunächst vorwiegend über Sponsoren finanzierter Neubau auf der grünen Wiese wohl vom Tisch ist.

Dem Kaufmännischen Vorstand schwebt "eine Art Kompetenzzentrum für den Sport" vor, untergebracht in der Haupttribüne oder einem weiteren Neubau. "Im Südosten Nürnbergs spielt sich eine Menge Sport ab, vom Norisring über den Ruderverein am Dutzendteich bis zur Bertolt-Brecht-Schule", zählt Rossow auf, "die Ice Tigers spielen in der Arena, der HC Erlangen spielt in der Arena. Die Dichte an Spitzensportkompetenz rund um den Max-Morlock-Platz ist enorm."

Publikumsverkehr nicht nur bei Club-Spielen

Warum also nicht bündeln und in die Stadion-Pläne einfließen lassen. "Toll wäre es, wenn wir einen gemeinschaftlichen Ansatz finden könnten, von dem der Spitzensport in Gänze profitiert", meint Rossow, "ein modernes Stadion sollte tagtäglich die Möglichkeit zum Publikumsverkehr bieten und nicht nur zu den 17 Club-Heimspielen."

Im Herbst, wenn die Machbarkeitsstudie laut OB fertig sein soll, wissen sie mehr - und können eventuell schon mögliche Details besprochen werden. "Wir wollen 2021 intensiv nutzen", sagt Rossow, "um die nächsten Schritte für dieses Projekt zu definieren. "

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