Vor dem Kracher gegen PSG: Behrens tippt auf ein 2:2

19.7.2019, 11:47 Uhr
Hanno Behrens beim Testspiel gegen Rapid Wien. Mit Paris St. Germain wartet am Samstag ein noch deutlich größeres Kaliber.

© Sportfoto Zink / DaMa Hanno Behrens beim Testspiel gegen Rapid Wien. Mit Paris St. Germain wartet am Samstag ein noch deutlich größeres Kaliber.

Eigentlich braucht man nur zwei Zahlen, um zu verstehen, wie weit der 1. FC Nürnberg und Paris St. Germain voneinander entfernt sind. Rund 970 Millionen Euro Marktwert hat der Kader der Franzosen laut dem Online-Portal transfermarkt.de. Die Mannschaft des Clubs wäre schon für im Vergleich bescheidene 38 Millionen Euro zu haben. Doch den Reiz des Fußballs macht eben auch aus, dass das Geschehen auf dem Platz sich nicht immer an den Festgeldkonten der Vereine orientiert. Schon mancher Favorit musste gegen einen vermeintlichen Underdog als Verlierer vom Rasen gehen.

 

Am Valznerweiher hat man sichvorgenommen, es dem von einem Ableger des katarischen Staatsfonds finanzierten Spitzenklub schwer zu machen. "Ich hoffe, dass es ein besonderes Spiel wird. Wir spüren alle große Vorfreude", sagte Trainer Damir Canadi gestern. Natürlich weiß auch er um die Qualität von PSG: "Man hat schon gegen Dresden gesehen, wie stark die sind." Mit 6:1 hat das Team von Trainer Thomas Tuchel am Dienstag bei Dynamo Dresden gewonnen. Am Samstag (18.30 Uhr) wird sich die Weltklasse-Elf um Stars wie Julian Draxler, Thiago Silva oder Kylian Mbappé im Max-Morlock-Stadion die Ehre geben.

"Nicht in Ehrfurcht erstarren"

Auch Eric Maxim Choupo-Moting, der in der Spielzeit 2009/2010 25 Partien für den Club bestritt, steht im Kader der Pariser. Ob der kapriziöse Superstar Neymar in Franken auflaufen wird, ist weiterhin völlig offen. Der Brasilianer bemüht sich derzeit intensiv um einen Wechsel zu einem anderen Spitzenklub.

Deutlich bodenständiger ist da Club-Kapitän Hanno Behrens, der das Spiel gegen PSG nicht überbewerten will: "Mir wäre es lieber, wir verlieren gegen Paris und gewinnen den Saisonauftakt gegen Dresden", sagt er. Trotzdem freut er sich auf das Duell gegen den amtierenden französischen Meister. "Es ist natürlich schön, gegen so einen Gegner zu spielen. Im Spiel kann das aber auch mal eklig werden." Doch was kann man tun, um von einem solchen Kaliber nicht überrollt zu werden? "Wir müssen sicher etwas defensiver spielen als in der Liga. Man muss in den Zweikämpfen dagegenhalten und viel laufen", erklärt Behrens. Einen Grund, in Ehrfurcht zu erstarren, sieht er aber nicht: "Am Ende des Tages sind das auch nur Menschen. Wir müssen vielleicht mit einem Tick Arroganz auf den Platz gehen und versuchen, mitzuspielen."

Neuzugang im Anflug?

Definitiv nicht mitspielen wird am Samstag Virgil Misidjan. Der Niederländer verletzte sich im Vormittagstraining bei einem Zweikampf um den Ball schwer am Knie. Zwar konnte der 25-jährige Offensivspieler zunächst noch selbst vom Platz humpeln, am späten Nachmittag kam dann aber die bittere Diagnose: Riss des rechten Kreuzbandes sowie Riss des Innenbandes im Knie. Nach Vereinsangaben wird Misidjan damit mehrere Monate fehlen. Er soll bereits am Montag in Augsburg operiert werden. Zuletzt hatte sich angedeutet, dass der Club den Niederländer bei einem entsprechenden Angebot eines anderen Vereins hätte ziehen lassen. Solche Spekulationen sind nun aber obsolet.

Neu zur Mannschaft stoßen könnte dafür bald ein Portugiese. Der Mittelfeldspieler Iuri Medeiros von Sporting Lissabon soll nach Informationen portugiesischer Medien und der "Bild-Zeitung" kurz vor einem Wechsel zum FCN stehen. Der 25-Jährige ist ehemaliger U21-Nationalspieler seines Landes. Unabhängig von den Aktivitäten seines Vereins auf dem Transfermarkt konzentriert sich Hanno Behrens auf das Spiel gegen Paris - und hat für die Fans einen Tipp parat: "Ich bin selbstbewusst und sage, wir spielen 2:2."

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