Zu wenig Ertrag: Fürth hadert mit der Eckenausbeute

7.3.2021, 09:12 Uhr
122 Ecken gab es schon in dieser Saison für das Kleeblatt, auch gegen Bochum blieben acht ungenutzt.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink 122 Ecken gab es schon in dieser Saison für das Kleeblatt, auch gegen Bochum blieben acht ungenutzt.

Vor dem Spitzenspiel gegen den VfL Bochum hatten die Fürther Fans ein Banner auf der Gegengerade aufgehängt. "Eure Mentalität und euer Siegeswille lassen das Kleeblatt wieder erstrahlen" stand dort Schwarz auf Weiß, wofür sich Stan Leitl nach der Partie noch einmal bedankte. "Das macht uns sehr stolz", sagte der Trainer der SpVgg Greuther Fürth - bevor er zum unerfreulichen Teil der Pressekonferenz überging. Leitl musste ja über eine 1:2-Niederlage sprechen.

Auf die Mentalität oder den mangelnden Siegeswillen seiner Mannschaft war diese allerdings nicht zurückzuführen. "In so einem Topspiel entscheiden Kleinigkeiten", bemerkte Leitl danach, "Bochum hat gezeigt, warum sie da oben stehen." Zumindest bekamen die wenigen Zuschauer im Ronhof in der zweiten Hälfte eine Ahnung, warum der VfL inzwischen die Liga anführt. Während Fürth vor allem in der ersten Hälfte ein weiteres Mal eindrucksvoll vorführte, warum sie nach 23 und auch nach 24 Spieltagen noch mitten drin sind im Aufstiegsrennen.

Gar nicht mal so kleine Kleinigkeiten

Beim Hinspiel in Bochum hatte die Spielvereinigung ebenfalls in der ersten Halbzeit dominiert und am Ende sehr verdient gewonnen. Der Unterschied zum ersten Aufeinandertreffen? Leitl schmunzelte: "Damals stand es 2:0 zur Halbzeit." Und auch nach 90 Minuten.

Diesmal hätte es zur Pause wenigstens 2:1 für Fürth stehen müssen. Die Kleinigkeiten, die Leitl gemeint haben dürfte, waren auch ohne Lupe zu erkennen: eine Glanzparade von Bochums Torhüter Manuel Riemann gegen Havard Nielsen (23.) und die vergebene Großchance von Branimir Hrgota (37.) zum Beispiel. Oder die grobe Unaufmerksamkeit von Abdourahmane Barry, als er den Elfmeter verursachte (60.). Aber eben auch, als Dickson Abiama kurz vor Schluss zum Kopfball hochstieg und so dem besser postierten Sebastian Ernst die mutmaßlich bessere Chance zum erneuten Ausgleich nahm.

122 Ecken, nur sieben Tore nach Standards

Wobei da noch eine Sache war, die sich sicher nicht unter dem Stichwort Kleinigkeiten zusammenfassen ließ. Und die natürlich auch Leitl nicht unbemerkt geblieben war. Acht Ecken hatte sich die Spielvereinigung gegen Bochum erarbeitet, alle in der ersten Halbzeit. "Wir hatten viele Standardsituationen, wo du auf diesem Niveau auch mal eine nutzen musst", sagte Leitl. Immer wieder flogen die Bälle in den Strafraum der Gäste, aber wirklich Zählbares sprang nicht heraus. Wie so oft in dieser Saison.

Während das Kleeblatt in vielen Bereichen überperformt, gilt das nicht für die ruhenden Bälle. Mit sieben Treffern nach Standardsituationen steht Fürth in dieser Statistik nur im Zweitliga-Mittelfeld. Allein 122 Ecken wurden ihnen bereits zugesprochen, dazu noch diverse Freistöße in aussichtsreicher Position.

Auch diesmal galt: hoher Aufwand, wenig Ertrag, wobei sie nun wegen des verlegten Spiels gegen Regensburg immerhin ein paar Tage mehr haben, um daran zu arbeiten. "Es geht weiter", sagte Leitl zum Abschluss, und: "Wir haben hier kein Finale gespielt."

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