Zufrieden und zerknirscht: Fürth zieht gemischte Bilanz

1.3.2021, 05:55 Uhr
Gespalten: Die Fürther Paul Seguin (links) und Sebastian Ernst wussten nicht recht, ob sie sich freuen oder ärgern sollten.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Gespalten: Die Fürther Paul Seguin (links) und Sebastian Ernst wussten nicht recht, ob sie sich freuen oder ärgern sollten.

Zweimal geführt, zweimal zurückgekommen und einen Punkt bei Hannover 96 mitgenommen. Vor dem Start der Saison 2020/2021 wäre die SpVgg Greuther Fürth vermutlich zufrieden mit so einem Ergebnis gewesen. Doch die Ansprüche haben sich verändert, denn die Vorzeichen haben es im Laufe der aktuellen Spielzeit auch. Zum Saisonstart galt eher Hannover als Fürth als Aufstiegsaspirant. Nun ist es umgekehrt. So war das 2:2 (0:1) des Kleeblatts in Niedersachsen in der Nachbetrachtung eine zwiespältige Angelegenheit.


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Rund 15 Minuten hatten beide Teams ihren Spielrhythmus gesucht, Fürth fand ihn zuerst, hatte klare Vorteile und auch einige Chancen, daraus etwas zu machen. Aber Havard Nielsen wurde von 96-Keeper Michael Esser am linken Pfosten und aus kurzer Distanz gestoppt (18.), Hannovers Verteidiger Niklas Hult nagelte eine Flanke von David Raum "nur" an den eigenen Pfosten (29.) und Branimir Hrgota verfehlte nach einer Hereingabe von Marco Meyerhöfer nur knapp (29.).

"Wir haben uns in der ersten Hälfte eine Vielzahl an Chancen erspielt, wo du einfach in Führung gehen musst in so einem Spiel. Das haben wir leider nicht getan", bilanzierte Kleeblatt-Coach Stefan Leitl. Ein Tor vor der Pause schoss nur Hannovers Bester, Genki Haraguchi, nachdem Sebastian Ernst den Ball nicht unter Kontrolle bekommen und an den Japaner verloren hatte (41.).

"Wir haben zwei Punkte verloren"

"Das war bitter, dass Hannover mit der ersten Chance das 1:0 direkt vor der Pause macht, das tut uns natürlich weh", blickte Havard Nielsen zurück. Für den ersten Ausgleich war er zuständig gewesen, als er eine Flanke von David Raum trocken ins Netz jagte (68.). Hannover antwortete schnell, Maximilian Bauer und Abdourahmane Barry konnten Moussa Doumbouya im Verbund nicht am 2:1 hindern (70.). Dickson Abiama konterte das mit dem erneuten Ausgleich zum 2:2 aus spitzem Winkel und mit Hilfe von Hannovers Baris Basdas, der noch abfälschte (76.).

Die bessere Mannschaft hatte verdient zumindest einen Punkt eingesammelt. "Das war 75 Minuten absolut okay. Mit der Art und Weise wie wir gespielt haben, bin ich einverstanden. Das Ergebnis ist aufgrund des Spielverlaufs enttäuschend", fand Leitl. "Wir haben zwei Punkte verloren".

"Natürlich ärgert man sich"

Zum einen waren die Fürther also zufrieden, zum anderen aber auch zerknirscht. "Natürlich ärgert man sich, weil wir gut gespielt haben und Chancen kreiert haben. Wenn wir mit ein bisschen mehr Ruhe und Übersicht, das erste Tor erzielen, dann wird es ganz schwer für Hannover", bilanzierte Leitl.


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Ihren Plan setzten die Fürther um, ihr eigenes Spiel durchsetzen, nicht zu viel Risiko gehen. So steigerte sich das ohnehin vorhandene Selbstvertrauen. Die Aktionen wurden nach der Anfangsphase entschlossener und zielgerichteter. Aber eben eine ganze Weile auch ohne, dass ein Tor für die Mittelfranken fiel. Als sie dann aber mussten, trafen sie auch.

Ein erneutes Zeichen von Stabilität der jüngsten Elf der zweiten Liga, die weiter die beste Rückrundenmannschaft ist. Auch ohne den fünften Zweitliga-Sieg im insgesamt 18. Versuch gegen Hannover.

Bauer fehlt gegen Bochum

Damit gehören die Fürther weiter zur Spitzengruppe in der zweiten Liga. Am nächsten Samstag kommt dann der VfL Bochum schon zum nächsten Topspiel in den Ronhof. Erneut wird Leitl dann personelle Lücken füllen müssen. Maximilian Bauer sah in Hannover in der letzten Minute noch eine Gelbe Karte. Es war die fünfte Verwarnung des Innenverteidigers im Saisonverlauf. Gegen Bochum wird Bauer daher gesperrt zuschauen müssen.

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