Zwei Tore und jede Menge Wäsche: Firnhaber beim DHB

8.1.2021, 06:00 Uhr
Sebastian Firnhaber feierte am Mittwoch sein Debüt für das DHB-Team.

© Erwin Scheriau, dpa Sebastian Firnhaber feierte am Mittwoch sein Debüt für das DHB-Team.

Herr Firnhaber, auf einer Skala von eins bis zehn, zehn steht für himmlisch: Wie gut haben Sie geschlafen?

Fünf würde ich sagen. Es war eine Mischung: Ich war sehr zufrieden und stolz, aber auch ein Stück weit unruhig, denn ich weiß ja: Es geht Schlag auf Schlag weiter, die nächsten Herausforderungen stehen an.

Wie zufrieden sind Sie denn mit Ihrem Debüt für Deutschland? Sie bekamen viel Spielzeit und trafen zweimal.

Ich beurteile mich ungern selber, das können andere besser. Aber für die vier Trainingseinheiten, die wir bisher hatten, haben wir vieles richtig gemacht, die Einstellung war auch super. Trotzdem gibt es viel Luft nach oben.

Wo zum Beispiel?

Bei den Absprachen in der Abwehr, bei der Höhe zum Gegner. Wir haben auch ein paar billige Tore bekommen.

Sie sind neu im DHB-Team, wie wurden Sie aufgenommen?

Ich bin sehr gut aufgenommen worden. Grundsätzlich sind hier alle gleichberechtigt, egal wie lange man dabei ist. Aber als Neuer versuche ich schon, mich gut einzubringen, und auch ein paar Aufgaben abseits des Platzes zu übernehmen.

Was sind das für Aufgaben?

Wir haben zum Beispiel jede Menge Wäsche, die im Hotel gewaschen werden muss. Da helfe ich gerne mit und sortiere die Trikots nach Nummern.

Training, Spiele, Wäsche – wie viel Freizeit haben Sie denn aktuell?

Nicht viel. Wir haben zwei Einheiten am Tag, die relativ lang sind, weil wir viel zu Üben haben. Dazwischen regeneriert man, achtet auf die Ernährung. Raus kann man ohnehin nicht. Aber wir machen das gerne, denn wir wollen eine erfolgreiche WM spielen.

Macht es Sie besonders stolz, der erste Deutsche zu sein, der den HC Erlangen bei einer WM vertreten wird?

Ich bin schon stolz, hier dabei zu sein – aber ganz unabhängig vom Verein, für den ich spiele. Der HCE hat mir vor eineinhalb Jahren das Vertrauen geschenkt und mir die nötigen Schritte ermöglicht, die mich zum Nationalspieler haben werden lassen. Darum habe ich ja auch meinen Vertrag verlängert. Ich bin dem Klub daher enorm dankbar.

Wie gehen Sie damit um, dass bei der WM Zuschauer in den Hallen zugelassen sind?

Ich versuche das auszublenden. Natürlich kriegt man das alles mit, auch dass es hier in Deutschland auch gerade schlimm ist. Und als Sportler fragt man sich auch: Macht das Sinn? Was sind das für Konzepte? Aber ich versuche einfach, mich so gut es geht zu schützen und mich auf das zu konzentrieren, was ich beeinflussen kann.

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