Wegen Corona: Autozulieferer Flabeg meldet Insolvenz an

14.5.2020, 18:36 Uhr

Bilderglas, Kosmetikspiegel, Touch-Displays und Autospiegel gehören zum Produktspektrum des weltweit 1300 Mitarbeiter zählenden Automobilzulieferers Flabeg mit Sitz in Nürnberg. Hier sind 25 Mitarbeiter beschäftigt. Jetzt musste das Unternehmen, das nach eigenen Angaben in vielen Bereichen der Bearbeitung von High-Tech-Gläsern und -Spiegeln führend ist, Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellen.

Die massiven Umsatzeinbrüche in Folge des Covids-19-Lockdowns hätten den ohnehin durch die allgemeine Absatzkrise in der Automobilbranche im Herbst 2019 gebeutelten Zulieferer letztlich ans finanzielle Limit gebracht. Zumal zuvor mit Ausgaben von 11,8 Millionen Euro laut Wirtschaftswoche kräftig in neue Technologien und Kapazitätserweiterungen investiert worden war – und das bei einem Jahresumsatz von gut 85 Millionen Euro.

Als vorläufigen Insolvenzverwalter hat das Amtsgericht Nürnberg Rechtsanwalt Volker Böhm von der Acherner Sozietät Schultze & Braun bestellt. Erst vor wenigen Tagen gelang dem Sanierungsexperten der Verkauf des insolventen Online-Autoteilehändlers ATP; Böhm hat zudem Großinsolvenzen wie die des Solarunternehmens Solar Millennium, des Porzellanherstellers Rosenthal und des Nürnberger Modeunternehmens Wöhrl begleitet.

Bange ist nun auch den 250 Flabeg-Mitarbeitern in Furth am Wald, die laut Chamer Zeitung schon seit Wochen in Kurzarbeit sind. Für die ausländischen Flabeg-Gesellschaften gilt der Insolvenzantrag indes nicht. Der Geschäftsbetrieb von Flabeg läuft weiter, Aufträge werden entgegengenommen und abgearbeitet. Die Löhne und Gehälter der Beschäftigten in Deutschland sind über das Insolvenzgeld für drei Monate gesichert.


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