2019 gingen in Bayern nur sechs neue Windräder in Betrieb

11.1.2020, 10:48 Uhr
Bayern war das erste Bundesland, das Beschränkungen für die Windkraft einführte, nachdem sich Bürgerinitiativen formierten.

© André De Geare, NN Bayern war das erste Bundesland, das Beschränkungen für die Windkraft einführte, nachdem sich Bürgerinitiativen formierten.

Da eine Anlage abgeschaltet wurde, belief sich der Nettozubau auf fünf neue Windräder mit einer Leistung von 16,4 Megawatt. Bayern ist mit 72.000 Quadratkilometern Fläche zwar das größte Bundesland, doch der Anteil an neuen Windkraftanlagen - brutto - belief sich somit nur auf knapp zwei Prozent. Der frühere Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hatte 2014 als Reaktion auf Bürgerproteste die Hürden für Windräder erhöht.

2014 war auch das bisherige Rekordjahr, damals waren in Bayern noch Windräder mit 430 Megawatt Leistung in Betrieb gegangen.

Rückgang von mehr als 60 Prozent

Die Windbranche hat aber auch deutschlandweit mit Gegenwind zu kämpfen. Laut Fachagentur ist der Zubau im vergangenen Jahr auf den tiefsten Stand seit mehr als 20 Jahren eingebrochen. Demnach wurden nur 276 neue Windkraftanlagen in Betrieb genommen, mit einer Gesamtleistung von 940 Megawatt. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies bei der Leistung ein Rückgang von mehr als 60 Prozent.


Aiwanger will 300 neue Windkraftanlagen für Bayern


Bayern war das erste Bundesland, das Beschränkungen für die Windkraft einführte, nachdem sich Bürgerinitiativen formierten. Inzwischen will die Staatsregierung Windräder in den Bayerischen Staatsforsten bauen lassen. Die restriktive bayerische Linie allerdings hat im restlichen Deutschland Schule gemacht. Ähnlich niedrige Zubauzahlen gibt es auch in Baden-Württemberg und in Hessen, zwei Bundesländern mit grüner Regierungsbeteiligung.

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