Mineralölkonzerne kassieren ab

ADAC kritisiert: Spritpreise immer noch viel zu hoch - so können Autofahrer sparen

Eva Orttenburger

Online-Redaktion

E-Mail zur Autorenseite

1.11.2022, 12:42 Uhr
Die Spritpreise an den Tankstellen bleiben auf hohem Niveau. Verdienen tun daran vor allem die Mineralölkonzerne.

© Marijan Murat/dpa Die Spritpreise an den Tankstellen bleiben auf hohem Niveau. Verdienen tun daran vor allem die Mineralölkonzerne.

Während die Preise für Rohöl seit August gesunken sind, bleiben die Kosten für Benzin und Diesel auf hohem Niveau. Der ADAC kritisiert diese Entwicklung scharf. Das Fass Rohöl kostet derzeit 94,47 Euro (Stand: 01.11.22, 11.25 Uhr). Bei einem Peak im Juni lag der Preis noch bei rund 117 Euro. Auf die Kosten an der Tankstelle wirkt sich der gefallene Rohölpreis jedoch kaum aus. Während der Liter Diesel immer noch über zwei Euro an den Zapfsäulen kostet, hat sich der Preis für Super-Benzin in den vergangenen Wochen bei 1,80 Euro bis 1,90 Euro eingependelt. Es habe eine Entkopplung der Kraftstoffpreise vom Rohölpreis stattgefunden, berichtet n-tv.

Laut dem ADAC "sind die Preise an den Tankstellen immer noch deutlich zu hoch, vor allem bei Diesel." Profit schlagen daraus vor allem die Mineralölkonzerne. Zwar wird in der Industrie Diesel verstärkt als Gasersatz nachgefragt und auch die Nachfrage nach Heizöl zum Beginn der Heizperiode ist hoch, allerdings entfallen auf einen Liter Diesel über 20 Cent weniger Energie- und Mehrwertsteuer.

Doch was können Verbraucher tun, um gegen die saftigen Preise der Mineralölkonzerne anzukommen? Laut ADAC sollten sich Autofahrerinnen und Autofahrer über die aktuellen Preise im Umkreis informieren und gezielt die günstigste Tankstelle ansteuern. Wer abends zwischen 20 und 22 Uhr tankt, kann einer aktuellen Auswertung zufolge im Schnitt zwölf Cent gegenüber den Morgenstunden sparen. Wichtig dabei zu wissen: Wer preisbewusst tankt, fördert den Wettbewerb und kann damit auch zu einer Preissenkung beitragen.

Der Druck auf Autofahrer steigt durch die hohen Spritpreise in Kombination mit der anhaltenden Inflation immer mehr. In einer repräsentativen ADAC-Umfrage gaben drei Viertel der Autofahrer an, ihre aktuelle Kostensituation sei stark belastend. Besonders betroffen davon sind Frauen und Menschen im ländlichen Raum. 44 Prozent der Befragten bezeichnen die derzeitigen Kosten als sehr belastend, weitere 31 Prozent sogar als äußerst belastend.

Um die Kosten etwas einzudämmen, vergleichen rund drei Viertel der Befragten die Kraftstoffpreise. 64 Prozent gaben außerdem an, weniger mit dem Auto zu fahren. Etwa die Hälfte (55 Prozent) setzt zusätzlich auf eine spritsparende Fahrweise.

Verwandte Themen