Unter Corona-Pandemie gelitten

Bekanntes deutsches Schmuck-Unternehmen musste Insolvenz anmelden - wie es nun weitergeht

Johanna Mielich

Online-Redaktion

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14.3.2023, 16:10 Uhr

Vor dem Beginn der Corona-Pandemie befand sich das Schmuck-Unternehmen Paul Valentine auf einem aufsteigenden Ast. Das ehemalige Start-up, das 2015 von den Geschwistern Marlene und Paul Franzreb in Ludwigshafen gegründet wurde, hat sich vor allem durch seine offensive Vermarktung auf Instagram einen Namen gemacht, wo ihm aktuell über 640.000 Menschen folgen. Verkauft werden Uhren, Ketten und Ohrringe, überwiegend aus recyceltem Edelstahl.

Aktuell zählt das Unternehmen 50 Angestellte an seinem Standort in Mannheim. Allein im Jahr 2019 generierte die Firma rund 30 Millionen Euro Umsatz, im folgenden Geschäftsjahr sank dieser aber auf 22 Millionen Euro, wie Business Insider berichtete.

"Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie mit verstärkter Konkurrenz im Online-Handel sowie teilweise gestörten Lieferketten hatten die Liquidität des Unternehmens belastet", heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens zusammen mit der Insolvenzverwaltung Schultze und Braun. Bereits 2021 befand sich Paul Valentine laut öffentlich einsehbarem Jahresbericht in einer Sanierungsphase. Ende Januar 2023 musste das Unternehmen schließlich Insolvenz anmelden. Seitdem Antrag wurde der Geschäftsbetrieb vollumfänglich fortgeführt.

Deshalb übernimmt Weltbild Paul Valentine

Wie die Insolvenzverwaltung in dem Schreiben Anfang März mitteilt, habe man inzwischen eine "neue Zukunftsperspektive" schaffen können. Noch im März soll das E-Commerce-Unternehmen unter das Dach der Weltbild D2C Group integriert werden. Mit seiner Reichweite von rund 9 Millionen Kunden in den Omnichannel-Kanälen wolle die Weltbild-Gruppe neue Vermarktungswege und Wachstumschancen für Paul Valentine bieten. Christian Sailer, CEO der Weltbild D2C Group, erklärte außerdem zum Einstieg von Weltbild: "Schmuck und Uhren ergänzen unser Angebot an eigenen Markenprodukten und machen uns als Shoppingadresse noch attraktiver, insbesondere für junge Zielgruppen."

Laut Sailer bestünde im Schmuckmarkt weiterhin gutes Wachstumspotenzial. Außerdem passe die Übernahme in Weltbilds Vorhaben, ihre Zielgruppe zu verjüngen und die Internationalisierung des Vertriebs voranzutreiben.

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