Commerzbank will auch in Nürnberg Stellen streichen

15.3.2021, 16:56 Uhr
Die Niederlassung der Commerzbank in Nürnberg  hat ihren Hauptsitz am Hans-Sachs-Platz. Dies soll auch nach der Umsetzung der Sparmaßnahmen so bleiben. 

© e-arc-tmp_20180418-165234-002.jpg, NN Die Niederlassung der Commerzbank in Nürnberg  hat ihren Hauptsitz am Hans-Sachs-Platz. Dies soll auch nach der Umsetzung der Sparmaßnahmen so bleiben. 

Online-Banking, Privatkredite und nachhaltige Anlage-Möglichkeiten: Die Nürnberger Niederlassung der Commerzbank schaffte es mit diesem Mix, das Jahr 2020 trotz Corona gut zu überstehen. Dennoch werden die deutschlandweit geplanten Sparmaßnahmen auch in der Region spürbar sein. Wie viele Mitarbeiter gehen müssen und wie viele von den insgesamt 19 Filialen der Maßnahme zum Opfer fallen, das werde in den kommenden Wochen verhandelt, sagt Michael Krauß, Niederlassungsleiter für den Bereich Privat- und Unternehmerkunden. Die Commerzbank will insgesamt 10.000 Vollzeitstellen kürzen und rund die Hälfte ihrer Filialen schließen.

Denn die Kunden wickeln ihre Bankgeschäfte zunehmend online ab. So ist die Zahl der Banking-App-Nutzer allein in Nürnberg um 27 Prozent gestiegen, so das Unternehmen. Auch die Kunden-Akquise erfolgt digital, so Krauß. Jeder dritte Neukunde kam 2020 online zur Commerzbank. "Insgesamt haben wir 2020 in der Niederlassung Nürnberg 2555 neue Kunden gewinnen können. Wir betreuen nun insgesamt 174.752 Kunden“, fasst Krauß zusammen.


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Auch die Firmenkunden seien verstärkt digital unterwegs. "Viele Firmen haben sich stärker mit dem Thema beschäftigt und erledigen immer mehr Finanzgeschäfte digital“, sagt Gisela Haas, die für die Niederlassung die Firmenkunden betreut. 2020 wurden 50 Prozent mehr digitale Geldmarktkredite abgeschlossen als im Vorjahr, so Haas. Zudem führen laut Haas Firmenkunden mittlerweile nahezu alle Überweisungen online durch.

Geschäftsvolumen liegt bei 8,5 Milliarden Euro

2020 betrug das Geschäftsvolumen der Niederlassung 8,5 Milliarden Euro (2019: 8 Milliarden Euro). Die Commerzbank hat bundesweit 7,7 Milliarden Euro KfW-Coronakredite bereitgestellt, davon 100 Millionen in der Niederlassung Nürnberg.

Im Lockdown hätten sich viele Gedanken über ihre Wohnsituation gemacht und Kredite zur Finanzierung eigener Immobilien aufgenommen, so Krauß. "Dabei geht der Trend raus aus der Stadt ins Grüne, besonders Immobilien mit Gärten und Balkonen waren 2020 gefragt.“ Das Neugeschäft mit Baufinanzierungen stieg in Nürnberg um 341 Millionen Euro. Das seien 18,1 Prozent mehr als im Vorjahr, so Krauß.

Immer mehr Kunden achten zudem auf ihren ökologischen Fußabdruck. Auch wenn es um Fonds geht. Mit "Klimavest" können Privatanleger in nachhaltige Energieprojekte wie Windparks investieren. In Nürnberg legten Kunden seit dem Start des Fonds im vergangenen November über 10 Millionen Euro an. Nicht zuletzt, weil sich die Sparquote im vergangenen Jahr verdoppelt hat. "Und dieses Geld wird wieder investiert“, sagt Krauß.

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