Coronavirus
Corona-Studie: Kein erhöhtes Risiko im Fernverkehr
18.05.2021, 12:08 Uhr
So mancher Zugbegleiter dürfte in den vergangenen Monaten mit einem mulmigen Gefühl zur Arbeit gegangen sein. Er würde, das stand fest, auf Dutzende Kunden während des Dienstes treffen. Würde er sich bei der Arbeit mit dem Coronavirus infizieren?
Die Deutsche Bahn hat nun gute Nachrichten für ihre Angestellten, die in den Fernverkehrszügen arbeiten. Auch wenn diese permanent Kundenkontakt haben, sind sie keinem höheren Corona-Risiko ausgesetzt als Mitarbeitende ohne diesen. Das erklärte das Unternehmen am Dienstagvormittag.
Masken und frische Luft
"Die Schutzmaßnahmen an Bord der Züge wie die medizinischen Masken sowie die hohe Frischluftzufuhr in den Wagen zeigten auch während der dritten Corona-Welle nachweislich positive Wirkung. Dies belegt die dritte und abschließende Untersuchungsreihe einer gemeinsamen Langzeitstudie von DB Fernverkehr und der Charité Research Organisation (CRO)", heißt es seitens der Deutschen Bahn (DB).
Mithilfe der Studie sollten Kenntnisse über das Infektionsgeschehen beim Bordpersonal gewonnen werden. Es wurde untersucht, ob es einen Unterschied gibt zwischen jenem Personal, das viele Kundenkontakte hat (Zugbegleiter), und jenen, die wenig oder kaum andere Personen treffen. Hierzu zählen etwa Lokführer und Instandhalter.
Am Ende der Studie lagen von mehr als 1000 Mitarbeitenden PCR-Tests sowie Antikörpertestergebnisse (mittels Blutentnahme) vor. Eine akute Infektion wurde bei drei Teilnehmenden festgestellt. Zwei davon entfielen auf Bordservice-Personal (0,3 Prozent der Bordservice-Gruppe) und eine auf einen Instandhalter (0,5 Prozent der Instandhalter-Gruppe). Antikörper wurden bei 39 Männern und Frauen nachgewiesen, jeweils zu einem Anteil von 6,8 Prozent beim Bordservice-Personal, 3,9 Prozent bei den Lokführern und 8,5 Prozent bei den Instandhaltern. Darüber hinaus ging der Anstieg der Infektionen bei DB Fernverkehr über alle Mitarbeitergruppen hinweg mit dem allgemeinen Infektionsgeschehen einher.
Hier können Sie Ihre Meinung zur Corona-Krise kundtun oder sich mit anderen Usern zum Thema austauschen. Alle Artikel zu Corona haben wir zudem für Sie auf einer Themenseite gesammelt.
Schlechter Trend bei einer Berufsgruppe
Die Studie hatte drei Stufen. Die erste Testreihe fand im Juni und Juli 2020 statt, gefolgt von einer zweiten im Oktober. Die dritte und letzte Testreihe gab es heuer im Februar und März. "Über alle drei Testreihen hinweg gibt es einen deutlichen Trend, dass die Berufsgruppe der Werkehandwerker am stärksten von Infektionen betroffen ist", heißt es in der Studie.
Hier kann die Studie abgerufen werden