Coronavirus: Zweite Welle trifft mittelfränkische Wirtschaft

23.11.2020, 17:36 Uhr
Weniger Nachfrage im Teil-Lockdown sei ein Hauptgrund der Befragten für die schlechten Geschäftszahlen im Vergleich zum Vorjahr.

© Michael Matejka Weniger Nachfrage im Teil-Lockdown sei ein Hauptgrund der Befragten für die schlechten Geschäftszahlen im Vergleich zum Vorjahr.

Es sah zunächst noch gut aus im Oktober. Die mittelfränkische Wirtschaft verzeichnete im dritten Quartal ein Wachstum und auch in der Herbstumfrage der hiesigen Industrie- und Handelskammer (IHK) war eine deutliche Zuversicht auf rasche Erholung von den Corona-bedingten Wirtschaftseinbrüchen erkennbar. Der Teil-Lockdown brachte die Firmen allerdings wieder auf den Boden der Tatsachen, wie eine Corona-Blitzumfrage der IHK zeigt. Insgesamt 60 Prozent befürchten nun Umsatzeinbußen im Vergleich zu den eigenen Vorjahreszahlen.

An der Umfrage der IHK Nürnberg für Mittelfranken nahmen vergangene Woche insgesamt 108 Unternehmer teil. Als Hauptursachen für den Konjunkturabschwung sehen 57 Prozent der Befragten die gesunkene Nachfrage im Teil-Lockdown. An zweiter Stelle stehen mit 38 Prozent die Arbeitsausfälle der Mitarbeiter infolge einer Corona-Erkrankung oder Quarantäne. Für die Unternehmen bedeute das neben einer erschwerten Personalplanung auch eine zunehmend "angespannte Finanzlage", heißt es in einer Pressemitteilung der IHK.

Geringer Anteil gegen Hilfsmaßnahmen

Durchaus gespalten sind die Befragten hinsichtlich staatlicher Unterstützungsmaßnahmen. Während die Hälfte weitere Hilfen von Seiten der Politik zur Bewältigung der Corona-Krise für notwendig erachtet, spricht sich die andere Hälfte dagegen aus. Von den Befragten, die gegen zusätzliche Hilfsmaßnahmen sind, fordern sogar vier Prozent die Rücknahme der bisherigen Unterstützung. Interessant sei, dass diese aus unterschiedlichen Branchen stammen. Das ergibt eine Nachfrage unserer Redaktion bei der IHK-Nürnberg. Ein einheitliches Bild, welche Branchen die Hilfen ablehnen, sei durch die Umfrage also nicht möglich.

Die unterschiedliche Betroffenheit der regionalen Betriebe sei die Ursache für diese starke Differenz. IHK-Hauptgeschäftsführer Markus Lötzsch macht daher deutlich, dass viele Existenzen weiterhin von staatlichen Fördergeldern abhängen. Durch Überbrückungshilfen und außerordentliche Wirtschaftshilfen soll deren Liquidität gesichert werden, heißt es in der Pressemitteilung.

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