Douglas bestätigt: 60 Filialen in Deutschland werden geschlossen

28.1.2021, 12:54 Uhr
60 Filialen will die Parfümkette in Deutschland schließen. 

© Fabian Strauch, dpa 60 Filialen will die Parfümkette in Deutschland schließen. 

Bereits vor einer Woche gab es Berichte, wonach die Parfümeriekette Douglas zahlreiche Filialen schließen will. Der Konzern, der seinen Sitz in Düsseldorf hat, wollte die Nachrichten zunächst nicht bestätigen, doch nun herrscht Gewissheit: Von den europaweit 2400 Geschäften sollen bis Herbst 2022 insgesamt rund 500 geschlossen werden. Von den Schließungen sind auch 60 der 430 Filialen in Deutschland betroffen, so das Unternehmen. Ob darunter auch Geschäfte in Bayern sind, will das Unternehmen in der kommenden Woche bekannt geben, so eine Sprecherin auf Anfrage unserer Zeitung.

Laut der Mitteilung des Konzerns sank der Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr um 6,4 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro. Als Grund nannte Douglas vor allem die "massiven Einbrüche im Filialgeschäft nach mehrmonatigem Lockdown". Das die Parfümeriekette nun ihr Augenmerk verstärkt auf den Onlinehandel richtet, hängt aber nicht nur mit den Einbußen aus der Pandemie zusammen. Vielmehr hatte die Kette bereits 2018 begonnen, verstärkt in ihren Onlinehandel zu investieren. Im Sommer 2020 hatte Douglas zudem angekündigt, "angesichts des nachhaltig veränderten Käuferverhaltens in Richtung online" das europäische Filialnetz "sorgfältig zu prüfen".

Die monatelangen Lockdowns während der Pandemie hätten nun den allgemeinen Trend zum Online-Shopping zusätzlich beschleunigt, so das Unternehmen weiter. Das spiegelt sich auch in den Zahlen wider: Mit seinem Onlinehandel erwirtschaftete Douglas im letzten Geschäftsjahr einen Rekordumsatz von 882 Millionen Euro; ein Plus von 40,6 Prozent.


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Für 600 der insgesamt 5200 Mitarbeiter in Deutschland droht mit den Geschäftsschließungen trotz des florierenden Onlinehandelns aber das Aus: Wie Douglas mitteilt, habe man in Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit eine Transferagentur beauftragt, um die betroffenen Mitarbeiter "bei der beruflichen Neuorientierung zu unterstützen. Zudem werden den betroffenen Filialmitarbeiter*innen Abfindungsleistungen angeboten, die besser sind als derzeit in der Branche üblich".

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