Ein Jahr nach der Insolvenz: Die Folgen der Air-Berlin-Pleite

15.8.2018, 06:00 Uhr
Vor genau einem Jahr musste die Fluggesellschaft Air Berlin Insolvenz anmelden.

© Ralf Hirschberger/dpa-Zentralbild/dpa Vor genau einem Jahr musste die Fluggesellschaft Air Berlin Insolvenz anmelden.

"Das ist ein abgeschlossenes Kapitel, im Grund redet da im Alltag niemand mehr drüber", sagt Flughafen-Chef Michael Hupe. Bei den touristischen Zielen sei es mittlerweile gelungen, den Wegfall der alten Air-Berlin-Strecken mit anderen Airlines zu kompensieren. Lediglich auf den innerdeutschen Strecken würde er sich noch die ein oder andere attraktivere Abflugzeit von den Airlines für Nürnberg wünschen. Die Lufthansa-Billigflugtochter Eurowings ist hier inzwischen Monopolist. "Wir sind in Gesprächen", so Hupe.

Am 15. August 2017 hatte Air Berlin Insolvenz anmelden müssen. Auch in der Branche insgesamt gilt das Aus der einst zweitgrößten deutschen Fluglinie heute als weitgehend verarbeitet, sogar die Ticketpreise sind gefallen. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamts lagen sie auf Europastrecken im Juni 2018 exakt 3 Prozent unter den Preisen vom Juni 2017, im innerdeutschen Verkehr um 4,3 Prozent.

Als größte Baustelle ein Jahr nach der Pleite gilt derzeit noch die finanzielle Abwicklung der Airline. Etwa 1,3 Millionen Gläubiger, die meisten von ihnen verhinderte Passagiere mit wertlos gewordenen, aber bezahlten Tickets, stehen bei Insolvenzverwalter Lucas Flöther auf der Liste. Ob sie von ihrem Geld etwas wiedersehen, ist im Moment rein spekulativ. Flöther schätzt, dass es noch zehn Jahre dauern dürfte, bis auch hinter den Kulissen alles aufgeräumt ist.

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