Neue Auswertung des Vergleichsportals Verivox

Energie rund zwölf Prozent teurer: Das sind die Kostentreiber

24.2.2023, 16:47 Uhr
Die Großhandelspreise für Gas und Strom sinken gerade rapide. Dies zeigt eine Auswertung des Vergleichsportals Verivox.

© IMAGO / teutopress Die Großhandelspreise für Gas und Strom sinken gerade rapide. Dies zeigt eine Auswertung des Vergleichsportals Verivox.

Die Energiekosten für einen Musterhaushalt liegen im Februar 2023 bei 6.543 Euro pro Jahr. Im Februar 2022 kostete die gleiche Menge Energie noch 5.864 Euro. Damit sind die Ausgaben für Energie auf Jahressicht um rund zwölf Prozent gestiegen. Die Haushaltskasse eines Drei-Personen-Musterhaushalts wird mit 679 Euro zusätzlich belastet. Dies ergibt eine Auswertung des Vergleichsportals Verivox.

In der Spitze seien die Energiekosten seit Kriegsausbruch um mehr als ein Drittel (35 Prozent) gestiegen. Im Oktober 2022 hätten die Kosten für Heizung, Strom und Sprit mit 7.926 Euro pro Jahr ein neues Allzeithoch erreicht.

Gas verteuert sich um 19 Prozent

"Vor allem Strom- und Gaskunden mussten in den vergangenen zwölf Monaten ein deutliches Preisplus hinnehmen", erklärt Verivox. Bei Gas seien die Jahreskosten für 20.000 Kilowattstunden von 2.829 Euro auf aktuell 3.372 Euro, also um 19 Prozent, gestiegen. "Im Jahresverlauf lag das Preishoch bei 4.349 Euro. Von dort aus hat sich der Gaspreis bis heute um 35 Prozent nach unten korrigiert", heißt es.

Strom habe sich auf Jahressicht um 16 Prozent verteuert. Für einen Privathaushalt mit einem Jahresverbrauch von 4.000 kWh seien die Stromkosten von 1.553 Euro auf 1.802 Euro gestiegen. Seit dem Allzeithoch im Oktober 2022 (2.153 Euro) seien die Preise jedoch bereits wieder um 16 Prozent gesunken.

„Die Großhandelspreise für Gas und Strom sinken gerade rapide. Das liegt zum einen an der geringeren Nachfrage aus Asien, zum anderen ist die Angst im Markt gewichen, dass es zu größeren Engpässen bei der Lieferung von Brennstoffen kommen könnte“, sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox. „Viele Energieversorger geben diese Abschläge jetzt weiter – vor allem Neukunden können von dieser Entwicklung profitieren. Die Preise der überregionalen Versorger befinden sich inzwischen wieder auf Vorkriegsniveau.“

Plus fünf Prozent bei Heizöl

Für Heizölkunden habe sich das Heizen innerhalb von zwölf Monaten moderat um fünf Prozent verteuert. "Wurden für 20 Hektoliter Heizöl im Februar 2022 1.955 Euro fällig, sind es ein Jahr später 2.053 Euro. Allerdings lagen auch hier die Kosten zwischenzeitlich deutlich höher. In der Spitze kostete Heizöl 3.075 Euro", heißt es.

Der Benzinpreis habe sich im Jahresvergleich nicht bewegt (plus 0,2 Prozent), Diesel verteuerte sich hingegen um sechs Prozent. Im Durchschnitt müssten Verbraucher zwei Prozent mehr fürs Tanken ausgeben.

Der Verivox-Energiekostenindex zeigt die durchschnittliche Entwicklung der Energiepreise für einen bundesdeutschen Haushalt. Es werden die Kosten für Heizung, Elektrizität und Mobilität mengengewichtet berücksichtigt. Der Basismonat des Energiekostenindex ist Januar 2015. Die Grundlage ist ein Drei-Personen-Musterhaushalt mit einem jährlichen Wärmebedarf von 20.000 Kilowattstunden (kWh), einem Stromverbrauch von 4.000 kWh und einer jährlichen Fahrleistung von 13.300 Kilometern.

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